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Orkanböen bis knapp 300 km/hZyklon stellt Windrekord auf – Tropensturm der höchsten Kategorie verwüstet Australien

Lesezeit 3 Minuten
Eine große Welle bricht am Ufer. (Symbolbild) Die hohen Windgeschwindigkeit von Zyklon „Ilsa“ haben auch für extremen Wellengang gesorgt.

Eine große Welle bricht am Ufer. (Symbolbild) Die hohen Windgeschwindigkeit von Zyklon „Ilsa“ haben auch für extremen Wellengang gesorgt.

In Australien ist der Zyklon „Ilsa“, eingestuft in der höchstmöglichen Kategorie, auf Land getroffen. 

Der mit großer Sorge erwartete Zyklon „Ilsa“ ist in Westaustralien mit der höchsten Kategorie 5 auf Land getroffen. Dank der seit Tagen getroffenen Vorsichtsmaßnahmen hielten sich die Schäden ersten Berichten zufolge aber in Grenzen. Tote oder Verletzte wurden den Behörden zufolge nicht verzeichnet.

Der Zyklon erreichte die Küste gegen Mitternacht (Ortszeit) in einer relativ unbewohnten Region etwa 140 Kilometer von der für ihren Eisenerz-Handel berühmten Hafenstadt Port Hedland, wie der australische „Guardian“ am Freitag berichtete. Dabei stellte „Ilsa“ einen neuen Rekord in Australien auf.

Zyklon Ilsa stellt neuen Wetterekord in Australien auf

Laut staatlichem Wetterdienst (BOM) hielt der Sturm über der vorgelagerten Insel Bedout Island zehn Minuten lang eine Windgeschwindigkeit von 218 km/h. Das habe es zuvor auf dem fünften Kontinent noch nie gegeben, twitterte das Bureau of Meteorology (BOM). „Der Zyklon George war der bisherige Rekordhalter mit 194 km/h im Jahr 2007 an der gleichen Stelle“, twitterte das BOM. Die Böen erreichten Spitzengeschwindigkeiten von 288 km/h.

Der Sturm wurde mittlerweile auf die Kategorie 3 herabgestuft und bewegte sich ins Hinterland. Es würden aber immer noch Böen von bis zu 165 Kilometer pro Stunde gemessen, teilte das BOM mit. Der Kern des Zyklons wurde weiter als „sehr destruktiv“ klassifiziert.

Trotz gigantischer Windböen: Zyklon „Ilsa“ richtet weniger Schäden an als befürchtet

Wie erheblich die Schäden tatsächlich sind, soll nun aus der Luft begutachtet werden, sobald es sicher genug ist, um mit Hubschraubern über das Gebiet zu fliegen. Der Wirbelsturm scheint allerdings die wichtigsten Bevölkerungszentren, darunter die Stadt Port Hedland mit rund 16.000 Einwohnern, verschont zu haben.

Auch die wichtigste Aborigine-Gemeinde in der Region blieb ersten Erkenntnissen nach relativ unversehrt. „In den Küstengebieten, in denen der Sturm die Küste überquert hat, wird es sicherlich Schäden geben, aber die bewohnten Gebiete sind weitgehend verschont geblieben“, sagte Peter Sutton vom westaustralischen Amt für Feuerwehr und Notfalldienste.

Zyklon Ilsa zerstört Pardoo Roadhouse im Westen Australiens

Größere Schäden wurden hingegen am Freitag am Pardoo Roadhouse gemeldet, einem beliebten Ziel für Reisende auf dem Highway entlang der Küste. Bilder zeigen das völlig verwüstete Gebäude von innen.

Das von der Pardoo Roadhouse And Tavern zur Verfügung gestelle Bild zeigt Schäden an der Pardoo Roadhouse and Tavern. Der mit großer Sorge erwartete Zyklon „Ilsa“ ist in Westaustralien mit der höchsten Kategorie 5 auf Land getroffen.

Der Zyklon verursachte Schäden an der Pardoo Roadhouse and Tavern. Der mit großer Sorge erwartete Zyklon „Ilsa“ ist in Westaustralien mit der höchsten Kategorie 5 auf Land getroffen.

„Winde dieser Stärke sind extrem gefährlich. Sie können nicht nur Bäume und Stromleitungen umstürzen und Dächer und Häuser beschädigen, sondern auch große, lose Gegenstände wie Boote, Anhänger oder Wohnwagen aus dem Garten heben und in die Luft schleudern“, hatte Miriam Bradbury, leitende Meteorologin der BOM, zuvor gewarnt.

Einen Zyklon der Stärke 5 gab es in Australien zuletzt 2015. Der Wirbelsturm „Marcia“ hatte damals in Queensland an der Ostküste schwere Schäden angerichtet. In Western Australia gab es zuletzt 2009 einen so starken Wirbelsturm. 2007 hatte Kategorie-5-Zyklon „George“ in der Region gewütet, ebenfalls nahe Port Hedland. Damals starben drei Menschen, 20 wurden verletzt. (pst mit dpa)