„Unglaublich zerstörerisch“Beliebte Touristenorte in Gefahr – Heftiger tropischer Wirbelsturm trifft auf Australien

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Wellen schlagen auf die Küste. (Symbolbild) Ein heftiger tropischer Wirbelsturm könnte starke Regenfällen und Winde an der Westküste Australiens zur Folge haben.

Wellen schlagen auf die Küste. (Symbolbild) Ein heftiger tropischer Wirbelsturm könnte starke Regenfällen und Winde an der Westküste Australiens zur Folge haben.

Ein Zyklon der Kategorie 4 bedroht die Westküste Australiens. Die Bewohner bereiten sich auf das Schlimmste vor.

Westaustralien hat letzte Vorbereitungen auf den möglicherweise schwersten tropischen Wirbelsturm seit Jahren getroffen. Der Zyklon sei mittlerweile deutlich stärker geworden und werde nun in die Kategorie 4 eingestuft, teilte der staatliche Wetterdienst (BOM) am Donnerstag mit.

Besonders betroffen könnte die auch bei Touristen beliebte Region Kimberley im Norden des Bundesstaates Western Australia sein, warnten Meteorologen bereits am Montag. Experten erwartet nun, dass der Zyklon zwischen Port Hedland und Bidyadanga auf Land treffen werde.

Bisher befinde sich das Wettersystem noch über dem Meer, bewege sich aber auf die Küste zu, wo Ilsa zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen (Ortszeit) eintreffen werde. 

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Unwetter in Australien möglich: Zyklon der Kategorie 4 nähert sich Westküste

Die Meteorologin Jessica Lingard warnte zu Beginn der Woche im Gespräch mit dem australischen Sender ABC vor einem Zyklon der Kategorie 4. Diese seien „unglaublich zerstörerisch“, wie die Wirbelstürme Tracy (1974) und Debbie (2017) bewiesen hätten. „Heftige Auswirkungen“ seien entlang der Küste zwischen Port Hedland und Broome am Donnerstag oder Freitag zu erwarten, schrieb die Nachrichtenseite News.com.au.

Experten rechneten mit massiven Windböen, nahe dem Kern des Zyklons könnten diese bis zu 250 km/h erreichen. „Diese Art von Wind wird wahrscheinlich zu weitreichenden Sachschäden führen“, sagte der leitende Meteorologe Dean Narramore gegenüber ABC TV.

Heftiger Zyklon bedroht Westküste Australiens mit „abnormal hohen Wellen“

Das Bureau of Meteorology warnte, der „sehr destruktive Kern“ des Zyklons könne Sturmböen von 275 Stundenkilometer mit sich bringen. Zudem würden speziell im Küstengebiet zwischen den Städten Broome und Port Hedland erwartet. Von dort werde Ilsa sich dann weiter in Richtung Hinterland bewegen, hieß es.

„Bäume stürzen um, Stromleitungen werden beschädigt, der Strom fällt aus und Hunderte von Millimetern Regen werden wahrscheinlich Straßen unterspülen“, beschreibt Narramore die Gefahren der Extremwetterlage. Es bestehe die Möglichkeit, dass Gemeinden isoliert würden und stranden. „Es herrschen wirklich schreckliche Bedingungen, wenn der Sturm im Laufe der Woche über die Küste zieht.“

Region Kimberley bereitet sich auf Zyklon Ilsa vor

Anwohner müssten sich neben starken Böen auch auf Starkregen einstellen. Sie wurden deswegen aufgefordert, ihre Häuser sturmsicher zu machen. Einige Einwohner, die älter oder krank sind, seien vorsorglich nach Broome gebracht worden. Bereits am Mittwoch war damit begonnen worden, abgelegene Aborigine-Gemeinden, Rinderfarmen, Minenarbeiter und Wohnwagenparks zu evakuieren. Die Notdienste des Landes kündigten an, dass der Great Northern Highway – die wichtigste Verbindung in der Region – zwischen Port Hedland und Broome gesperrt werde.

In einigen Supermärkten sei es bereits zu Hamsterkäufen gekommen, hieß es. Erst im Januar hatte es in der Region Kimberley nach extrem heftigen Regenfällen eine Jahrhundertflut gegeben.

Australien: Zyklon wird als schwerer tropischem Wirbelsturm der Kategorie 4 eingestuft

Der letzte Wirbelsturm der Kategorie vier, der auf dem australischen Festland landete, war Zyklon „Debbie“ im Jahr 2017. Er überquerte die Küste in der Nähe des beliebten Touristenortes Airlie Beach in Queensland, gemessen wurden dabei Windböen von bis zu 263 km/h. „Debbie“ verursachte große Schäden und Überschwemmungen.

Ein Satellitenbild der NASA zeigt den Wirbelsturm Debbie am 27.03.2017 über der Küste des australischen Bundesstaates Queenland. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern hatte der Wirbelsturm Debbie die australische Nordostküste erreicht.

Ein Satellitenbild der NASA zeigt den Wirbelsturm Debbie am 27.03.2017 über der Küste des australischen Bundesstaates Queenland. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern hatte der Wirbelsturm Debbie die australische Nordostküste erreicht.

Ein Wirbelsturm der Kategorie vier wird als schwerer tropischer Wirbelsturm eingestuft und ist durch „sehr zerstörerische Winde“ zwischen 225 und 279 km/h gekennzeichnet. (pst/dpa)

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