„Nur noch peinlich“Spott über defekten Regierungsflieger von Annalena Baerbock

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Abu Dhabi: Die Regierungsmaschine, ein Airbus A340-300, musste ungeplant mit Annalena Baerbock an Bord in die Vereinigten Arabischen Emirate zurückkehren.

Abu Dhabi: Die Regierungsmaschine, ein Airbus A340-300, musste ungeplant mit Annalena Baerbock an Bord in die Vereinigten Arabischen Emirate zurückkehren.

Annalena Baerbocks Reise nach Australien verzögert sich. Schuld ist eine Panne mit einem Regierungsflieger. Nun hagelt es Spott und Häme.

Außenministerin Annalena Baerbock ist in der Nacht zu Montag mit ihrem Regierungsflieger in Abu Dhabi gestrandet. Die Landeklappen ließen sich nach dem Auftanken in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht wieder einfahren. Nachdem die Maschine kontrolliert Kraftstoff abgelassen hatte, kehrte sie nach rund eineinhalb Stunden wieder nach Abu Dhabi zurück. Am Montagmittag ist noch immer unklar, auf welche Weise es für Baerbock und die mitgereisten Journalisten weitergeht. 

Es ist nicht die erste Panne dieser Art. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Defekte an den Maschinen der Flugbereitschaft der Bundeswehr, die für den Transport von Regierungsmitgliedern zuständig ist. Dementsprechend fällt auch das öffentliche Echo auf den erneuten Zwischenfall aus. In den sozialen Medien hagelt es Spott. Diese Reaktion kommt bei weitem nicht nur aus rechten Kreisen, die Baerbock gegenüber generell keine Gelegenheit für Häme auslassen.

Die Schuld für die desaströse Situation der Flugbereitschaft wird in der Politik gesucht. 

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Durch die Vielzahl der mitgereisten Journalisten wurde die deutsche Öffentlichkeit stets über den Stand der Dinge auf dem Laufenden gehalten. Die Panne am Flugzeug scheint nicht der einzige technische Defekt gewesen zu sein.

Für mehrere der jetzt in Abu Dhabi gestrandeten Journalisten ist dies nicht die erste Panne, die sie live miterleben. So berichtet n.tv, „die Stimmung an Bord habe zwischen Ungläubigkeit und Fatalismus geschwankt“. „Nicht schon wieder“, hätten alle gedacht. Es sei einfach nur peinlich für Deutschland.

Bundesregierung: Regierungsflieger werden „hervorragend gewartet“

Regierungssprecher Wolfgang Büchner nahm unterdessen die Flugbereitschaft in Schutz und sagte: „Die Flugbereitschaft der Bundeswehr macht einen hervorragenden Job“. Die Flugzeuge würden auch „hervorragend gewartet“. Bei einem Flugzeug sei nicht das Alter, sondern der Wartungszustand entscheidend. „Und diese Flugzeuge werden so gewartet, dass sie mit jedem neuen Flugzeug vergleichbar sind, was ihre Sicherheit angeht.“ Man sei „sehr zufrieden“, so Büchner. 

Diese Beteuerung machte das mediale Echo jedoch nicht besser. Viele vermuten, dass die Regierungsmaschine „Konrad Adenauer“, mit der Baerbock flog, einfach mit ihren 23 Jahren in die Jahre gekommen ist. Mit diesem Airbus A340 strandete schon Kanzlerin Angela Merkel 2018 auf dem Weg nach Argentinien. Auch danach gab es diverse Ausfälle. 

Diese Fälle trägt der „Spiegel“ genüsslich zusammen. Erst im Mai war Baerbock aufgrund eines defekten Reifens in Doha gestrandet – damals aber mit einer anderen Maschine. Heiko Maas (SPD) saß 2019 in Mali fest, Olaf Scholz 2018 in Bali. 

„Nur noch peinlich“ – Reaktionen auf Pannen der Flugbereitschaft

Die Pannen häufen sich also, und inzwischen wurden auch neue Maschinen in den Dienst gestellt. Diese sind jedoch nicht immer für jedes Regierungsmitglied verfügbar, sodass Baerbock auch jetzt wieder auf die 23 Jahre alte „Konrad Adenauer“ zurückgreifen musste.

Viele finden den Zustand der Regierungsflieger für eine der führenden Industrienationen nur noch besorgniserregend.

In manchen Medien fällt das Echo noch deutlicher aus: t-online kommentiert, die Lage sei „nur noch peinlich“. Der Autor, der selber Teil der gestrandeten Journalisten-Delegation ist, meint, dies dürfe nicht Anspruch der Bundesregierung sein. Die Bundesregierung müsse dringend mehr Geld in die Maschinen stecken. Nicht zuletzt gehe es auch um Deutschlands Image und den guten Ruf der deutschen Technologie. (cme)

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