Privates TreffenObama warnt Biden vor Trump – und sichert Unterstützung zu

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Barack Obama (l.) schaut Joe Biden (r.) an und hält seinen Arm hinter den Rücken des US-Präsidenten. Beide Männer tragen einen Anzug.

Barack Obama hat Joe Biden während eines privaten Mittagessens seine volle Unterstützung im US-Wahlkampf angeboten. (Archivbild)

Barack Obama sorgt sich vor einer Wiederwahl von Donald Trump, der trotz diverser Skandale in Umfragen gut abschneidet.

Donald Trump steht am Donnerstag im Zusammenhang mit Wahlbeeinflussung und der Attacke auf das Kapitol einmal mehr vor Gericht, seiner Beliebtheit haben seine Skandale bisher allerdings nicht sonderlich geschadet. 

Deswegen sieht Ex-US-Präsident Barack Obama in Donald Trump ernstzunehmende Konkurrenz für den demokratischen Kandidaten Joe Biden bei der US-Wahl 2024. Wie die „Washington Post“ meldet, habe Obama den amtierenden US-Präsidenten bei einem privaten Mittagessen am 27. Juni im Weißen Haus davor gewarnt, Trump nicht zu unterschätzen.

Barack Obama warnt Joe Biden vor Donald Trump

Die US-Zeitung beruft sich auf zwei nicht namentlich genannte Quellen, die mit dem Ablauf des Termins vertraut sein sollen. Obama habe auf die äußerst loyale Anhängerschaft Trumps hingewiesen, auch die zunehmende Spaltung in den USA spiele dem Republikaner in die Karten. Ein weiterer Grund, weswegen Donald Trump keinesfalls unterschätzt werden dürfe, sei die konservative und Trump-freundliche Medienlandschaft in den USA. Deswegen sei Trump durchaus eine Gefahr für Biden, heißt es in dem Bericht.

Bei dem privaten Mittagessen mit Biden versprach Obama außerdem, „alles in seiner Macht Stehende zu tun, um dem Präsidenten zu helfen, wiedergewählt zu werden“, berichtete die „Washington Post“. Eine gute Nachricht für Biden, schließlich ist Obama, der von 2009 bis 2017 der 44. Präsident der Vereinigten Staaten war, immer noch sehr beliebt in den USA und könnte unentschlossene Wähler mit seiner Unterstützung überzeugen.

Donald Trump akzeptierte Wahlniederlage gegen Joe Biden nicht

Trump hatte die Präsidentenwahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Er gestand seine Niederlage aber nie ein, sondern verbreitet seitdem die unwahre Behauptung, er sei durch Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Trump und sein Umfeld versuchten damals auf diversen Wegen, das Wahlergebnis nachträglich zu kippen.

Der Feldzug gegen den Wahlausgang gipfelte schließlich am 6. Januar 2021 in einem nie dagewesenen Gewaltausbruch: An jenem Tag erstürmten Anhänger Trumps den Sitz des US-Kongresses, wo zu der Zeit Bidens Wahlsieg formal bestätigt werden sollte. Trump hatte seine Unterstützer in einer Rede kurz zuvor einmal mehr mit der Behauptung angestachelt, dass er durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden sei. Mehrere Menschen starben infolge der Krawalle.

Trotz diverser Anklagen und dutzender Strafanzeigen stehen Trumps Anhänger nach wie vor hinter ihm. In republikanischen Umfragen lag Trump zuletzt mehr als 30 Punkte vor seinem nächsten Konkurrenten, dem rechtsextremen Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. In aktuellen Umfragen liegen der Demokrat Biden und Trump äußerst dicht beieinander.

TJ Ducklo, ein Sprecher der Biden-Kampagne, kommentierte laut „Guardian“ das Treffen so: „Präsident Biden ist dankbar für [Obamas] unerschütterliche Unterstützung und freut sich darauf, wieder einmal Seite an Seite Wahlkampf zu machen (...) um 2024 zu gewinnen und die Arbeit für das amerikanische Volk zu beenden.“ (pst)

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