Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Bildungsministerin Prien„Wenn die AfD den Kanzler stellt, dann werde ich sicherlich Deutschland verlassen“

2 min
Das Bild zeigt Karin Prien (CDU), Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei einer Pressekonferenz nach einer Gremiumsitzung ihrer Partei. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Karin Prien (CDU), Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, würde im Falle einer AfD-Kanzlerschaft wahrscheinlich Deutschland verlassen, wie sie in einem Podcast verriet.

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat sich in einem Podcast zu persönlichen Konsequenzen im Falle einer AfD-Kanzlerschaft geäußert. Diese fallen drastisch aus.

Für den Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke Mediengruppe ist Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) interviewt worden. Prien sagte auf die Frage nach ihrer schwersten Entscheidung: „Wenn die AfD den Bundeskanzler stellt, dann werde ich sicherlich vorher Deutschland verlassen. Das kann ich, glaube ich, heute so sagen. Das wäre nicht mehr mein Land. Und ich fürchte aber, dass das schon sehr spät ist.“

Die in Amsterdam geborene Spitzenpolitikerin, die auch eine der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Union ist, hat jüdische Wurzeln. Sie selbst bezeichnet sich als Jüdin, aber nicht als religiös. Prien ist erst das zweite und nach 50 Jahren erste Kabinettsmitglied in Deutschland mit jüdischen Wurzeln.

Zielland unklar – Deutschland könne nicht mehr für Schutz von Juden sorgen

Wohin sie im Fall einer AfD-Kanzlerschaft emigrieren würde, könne sie zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen. Die USA unter Trump und Israel seien im Moment schwierige Zufluchtsorte, dennoch wäre es am ehesten „immer noch Israel“. „Aber das ist natürlich ein großer Schritt“, führte die 60-Jährige aus.

Als Grund für den drastischen Schritt nannte Prien, die ihr jetziges Amt vor dem Eintritt in das Kabinett von Friedrich Merz im Mai 2025 jahrelang auf Landesebene in Schleswig-Holstein ausübte, dass es dem deutschen Staat bereits heute nicht mehr gelingen würde, „Jüdinnen und Juden wirklich wirksam zu schützen vor den Angriffen auf der Straße“, sagte Prien. Jene, die in der Öffentlichkeit „durch Kippa, durch das Tragen eines Davidsterns erkennbar sind, werden auf offener Straße diskriminiert, werden angespuckt, werden angegriffen“.

In dem Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ sprechen die Moderatoren Julia Emmrich und Jochen Gaugele alle zwei Wochen mit Spitzenpolitikerinnen und -politiker. Zu Gast sind in der Vergangenheit unter anderem Lars Klingbeil (SPD), Ricarda Lang (Grüne) und Volker Wissing (FDP) gewesen.