Statt einer toten Geisel übergibt die Hamas offenbar eine andere Leiche. Was die genetische Untersuchung in Tel Aviv ans Licht bringt – und wie viele Geiseln noch vermisst werden.
Konflikt in NahostArmee: Eine der übergebenen Leichen war keine Geisel

Bewaffneter Hamas-Mann bei Abholung der Särge im Gazastreifen.
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Eine der von der Hamas übergebenen Leichen stammt nach Angaben der israelischen Armee nicht von einer Geisel. Eine genetische Untersuchung im forensischen Institut in Tel Aviv habe ergeben, dass es sich bei der vierten am Dienstagabend übermittelte Leiche um keine der weiterhin vermissten getöteten Geiseln handele. In Medienberichten wird davon ausgegangen, dass es sich um die Leiche eines Palästinensers handeln könnte. „Die Hamas ist verpflichtet, alle notwendigen Anstrengungen zu machen, um die verstorbenen Geiseln zurückzuführen“, hieß es in der Mitteilung. Damit verbleiben noch 21 getötete Geiseln im Gazastreifen.
Im Februar hatte die Hamas bereits anstelle der Leiche der Geisel Schiri Bibas den Leichnam einer Palästinenserin übergeben. Die Terrororganisation räumte später einen möglichen Irrtum ein. Die Vertauschung - ob wissentlich oder versehentlich - löste in Israel große Empörung aus (dpa)