Fall Amad A.Syrer saß unschuldig im Gefängnis - Ermittlungen eingestellt

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JVA_Kleve_Amad A._Syrer unschuldig in Haft

Die Klever Justizvollzugsanstalt. Amad A. soll im Juli 2018 mit einem Mann verwechselt worden sein und wurde verhaftet. 

Kleve – Die Ermittlungen nach dem Tod des unschuldig eingesperrten Syrers Amad A. sind eingestellt worden. Gegen die Polizisten, die den 28-Jährigen festgenommen hatten, war wegen Freiheitsberaubung ermittelt worden. Sie hätten aber bei ihren Datenabfragen fehlerhafte Angaben erhalten, teilte die Staatsanwaltschaft in Kleve am Dienstag mit.

Beteiligte handelten nicht vorsätzlich und strafbar

So sei der Syrer im Landesdatenbestand fälschlich zur Fahndung ausgeschrieben gewesen. Der Sachbearbeiterin in Siegen, die die Datensätze des Syrers mit dem eines gesuchten Mannes aus Mali zusammengeführt habe, sei ebenfalls kein vorsätzliches, strafbares Verhalten nachzuweisen gewesen. Die Frau hatte beteuert, immer nur auf Anweisung gehandelt zu haben, sich aber nicht zu erinnern, wer ihr die Anweisung erteilt hatte.

Den Beschäftigten des Gefängnisses, in dem der Syrer eingesperrt war, sei ebenfalls keine Straftat nachzuweisen gewesen. Der Syrer war nach einem Feuer, dass er selbst in seiner Zelle gelegt habe, ums Leben gekommen. Ein Fehlverhalten bei der Bekämpfung des Brandes sei nicht festgestellt worden.

Untersuchungsausschuss des Landtags ermittelt

Die Behören hatten gegen namentlich acht Beschuldigte - sieben Polizisten und einen Gefängnisarzt - ermittelt. Mit dem Fall Amad A. beschäftigt sich auch ein Untersuchungsausschuss des Landtags. (dpa)

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