FestnahmeUSA verurteilen Flugzeug-Umleitung durch Belarus „aufs Schärfste“

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Ryanair Belarus

Die Ryanair-Maschine landet nach ihrem erzwungenen Stopp in Misk mit Verspätung in Vilnius.

Washington – Die USA haben die erzwungene Zwischenlandung einer Passagiermaschine in Minsk und die Festnahme eines mitreisenden Exil-Oppositionellen am „aufs Schärfste“ verurteilt. Diese „schockierende Handlung“ der Regierung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko habe das Leben von mehr als 120 Passagieren gefährdet, „darunter auch US-Bürger“, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag (Ortszeit).

In Hinblick auf den festgenommenen Oppositionellen Roman Protasewitsch sagte Blinken: „Wir fordern seine sofortige Freilassung“. „Erste Berichte, die auf eine Beteiligung der belarussischen Sicherheitsdienste und den Einsatz belarussischer Militärflugzeuge“ hindeuten, seien „zutiefst besorgniserregend“, fügte Blinken hinzu und forderte eine vollständige Untersuchung der Ereignisse.

Von Kampfjet zur Landung gezwungen

Die Ryanair-Maschine hatte sich am Sonntag auf einem Flug von Athen nach Vilnius befunden, als sie von einem belarussischen Kampfjet zur Notlandung gezwungen wurde. Am Flughafen von Minsk wurde dann der Regierungskritiker und ehemalige Chefredakteur des Oppositionskanals Nexta, Protasewitsch, festgenommen, wie Nexta berichtete. Das staatliche Fernsehen bestätigte die Festnahme.

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Nach Angaben der belarussischen Behörden wich die Maschine auf dem Weg nach Litauen wegen einer „Bombendrohung“ von ihrem Kurs ab. Die belarussische Präsidentschaft bestätigte, dass auf Anweisung von Lukaschenko ein Kampfflugzeug vom Typ MiG-29 aufgestiegen sei, um das Flugzeug abzufangen.

Über Nexta waren nach der von massiven Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentschaftswahl in Belarus im vergangenen August hunderttausende Demonstranten mobilisiert worden. Die monatelang andauernden Proteste hatten sich später abgeschwächt. Die Sicherheitskräfte waren gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen, mehrere Menschen wurden getötet, es gab Massenfestnahmen und Folter von Inhaftierten. Mehr als 400 Demonstranten wurden zu Haftstrafen verurteilt. (afp)

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