Kommentar zur Flut-HilfeFür diese Katastrophe gab es keine Blaupause

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Die Flut hat im Rheinland wie hier in Erftstadt-Blessem verheerende Schäden angerichtet.

Düsseldorf – Die Schäden, die durch die Flut-Katastrophe im Juli 2021 in NRW entstanden sind, sind deutlich geringer als bislang angenommen. Von den 12,3 Milliarden Euro, die in NRW für die Regulierung von Schäden bereitstehen, wurden bislang nur 1,6 Milliarden Euro in Anspruch genommen. Das gab NRW-Bauministerin jetzt bei der Vorstellung einer Wiederaufbau-Bilanz in Düsseldorf bekannt. 

Wie es zu der massiven Fehleinschätzung kam, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Laut Scharrenbach haben die Kommunen sich bei ihrer Schadensprognose massiv verschätzt und einen viel höheren Reparatur- und Neubaubedarf veranschlagt, als tatsächlich am Ende erforderlich war.

Schock beeinträchtigte fairen Blick

Der Schock über das Ausmaß der Zerstörungen hat möglicherweise den rationalen Blick auf die tatsächlichen Schäden in den kommunalen Verwaltungen beeinträchtigt. Fairerweise muss man sagen, dass es in den meist kleinen Verwaltungen bislang keine Erfahrungswerte gab, wie die Kosten für den Wiederaufbau der Katastrophenschäden zu berechnen sind.

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Hinzu kommt, dass die Flut in die Hochphase des Bundestagswahlkampfs fiel. Nachdem die Politik Unsummen für die Milderung der Pandemie-Schäden bereitgestellt wurden, wollten sich Bund und Land bei der Unterstützung der Flut-Opfer nicht knausrig zeigen.

Für die Steuerzahler ist die falsche Prognose eine gute Nachricht. Die Mittel, die nicht abgerufen werden, können nun für andere Zwecke ausgegeben werden. 

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