Gefährliche BriefsendungGiftanschlag auf britisches Konsulat in Düsseldorf

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britische Flagge

Die britische Flagge 

Düsseldorf – Offenbar ist am Dienstag ein Giftanschlag auf das britische Generalkonsulat in Düsseldorf verübt worden. Zu Schaden kam dabei niemand. Staatsanwalt Martin Stücker bestätigte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass derzeit der Inhalt einer „gefährlichen Briefsendung untersucht wird.“ Zu Einzelheiten wollte sich der Strafverfolger nicht äußern.

Wie diese Zeitung aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll die brisante Post eine toxische Quecksilbersubstanz sowie ein Drohschreiben enthalten haben. Der noch unbekannte Absender soll die britischen Behörden dazu aufgefordert haben, den inhaftierten Wikileaks-Gründer Julian Assange, 50, nicht an die US-Behörden auszuliefern.

Der Fall wurde intern so hoch gehängt, dass die Polizei eine Besondere Aufbauorganisation einrichtete. Zugleich seien weitere diplomatische Vertretungen des Vereinigten Königsreiches und der USA hierzulande vor etwaigen Giftangriffen gewarnt worden, hieß es.

Klage von Assange gegen Auslieferung abgeschmettert

Gerade erst hatte der englische Supreme Court die Klage des gebürtigen australischen Whistleblowers gegen seine Auslieferung abgeschmettert. Bereits im Dezember hatte der Londoner High Court befürwortet, den ehemaligen Wikileaks-Betreiber an die US-Justiz zu überstellen.

Die Strafverfolger in Übersee wollen Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem 50-Jährigen drohen dort bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

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Seine Unterstützer sehen in ihm dagegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht habe und an dem nun ein Exempel statuiert werden solle. Assange sitzt seit rund drei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Haft.

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