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„Gott+“Katholischer Jugendverband gendert jetzt Gott

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Kreuz Kirche

Bereits im Oktober 2021 sorgte die Nachricht für Aufsehen: Die Katholische Junge Gemeinde diskutierte darüber, das Wort „Gott“ zu gendern. Nun ist es offiziell: Am Wochende hat die Bundeskonferenz des Jugendverbands beschlossen, statt von „Gott“ künftig von „Gott+“ zu schreiben und zu sprechen.

Damit wolle man der Vielzahl von Gottesbildern Rechnung tragen, teilte der Verband in Düsseldorf mit. „Die Vorstellung von Gott+ als altem, weißem Mann mit Bart greift theologisch zu kurz und erschwert vielen jungen Menschen den Zugang zu Gott+“, heißt es in einem von der KjG-Bundeskonferenz mit großer Mehrheit verabschiedeten Beschluss.

Gott plus, und Gott mit Sternchen

Unklar bleibe einstweilen, wie der Begriff „Gott+“ ausgesprochen werden soll, teilte der Verband mit. Neben „Gott plus“ sei beispielsweise auch eine kurze Sprechpause nach „Gott“ denkbar. Die KjG ist bislang der einzige katholische Jugendverband, der diese Bezeichnung nutzt. Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) schreibt Gott mit einem Genderstern, also „Gott*“.

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Ähnliche Überlegungen hatte es im vergangenen Jahr auch in der KjG gegeben. Damals hatte der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe dem „Weser-Kurier“ gesagt, er finde es positiv, dass sich junge Christen Gedanken über eine Vorstellung von Gott machten. Wübbe, der Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, kündigte an, das Gespräch mit dem Verband zu suchen. Dazu sei es noch nicht gekommen, teilte die KjG auf Anfrage mit. Aber man sei selbstverständlich offen für einen Austausch.

Kritik aus der Schüler-Union

Der Vorstoß der Jugendgemeinden trifft nicht bei allen auf Zuspruch. Der Bundesvorsitzende der Schüler-Union, Adrian Klant, wirft der katholischen Jungen Gemeinde und dem Dachverband BDKJ „linke Ideologisierung“ von Kindern vor. Für deren Vorstellungen, man müsse Gott gendern und von „Gott+“ sprechen, um der Vorstellung eines alten weißen Mannes als Gott entgegenzuwirken, habe er „kein Verständnis“, sagte der bekennende Katholik der „Bild“. Klant wörtlich: „Die linke Ideologisierung der Kinder durch katholische Verbände muss gestoppt werden.“ (kna, ken)