Im Interview mit SWR3 kritisieren die „No Angels“ Bundeskanzler Friedrich Merz scharf und zeigen sich enttäuscht.
„Ich schäme mich“„No Angels“-Stars rechnen mit Kanzler Merz ab

Die deutsche Popgruppe „No Angels“ auf der Bühne der Brunner Wiesn in Brunn. (Archivbild)
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Die Sängerinnen der „No Angels“, Jessica Wahls, Nadja Benaissa und Lucy Diakovska, die gemeinsam mit Sandy Mölling, einst die Charts mit Hits wie „Daylight in Your Eyes“ eroberten, finden im Gespräch mit „SWR3“ klare Worte zur aktuellen politischen Stimmung im Land.
Im Interview sprechen sie neben Themen wie dem Erwachsensein oder dem Zusammenhalt unter Frauen auch über die aktuelle politische Lage in Deutschland. Vor allem Kanzler Friedrich Merz gerät ins Visier der Kritik, etwa wegen der angestoßenen Debatte um das Hissen der Regenbogenflagge auf dem Bundestag zum CSD.
Kritik an Kanzler Merz: „So jemand repräsentiert unser Land?“
Jessica Wahls sagt offen: „Ich finde die Aussagen von Herrn Merz sehr schwierig […] Ich schäme mich, dass so jemand unser Land repräsentiert. Das ist schon harter Tobak.“ Sie verweist auch auf weitere Äußerungen des Kanzlers, etwa zur umstrittenen Aussage „Drecksarbeit“ im Israel-Iran-Krieg oder der Beschreibung des Bundestags als „Zirkuszelt“.
Auch Nadja Benaissa reagiert mit Kritik über den politischen Kurs: „Es ist halt einfach so traurig, dass so ein Rückschritt stattfindet.“ Besonders bitter für sie: In den vergangenen Jahren sei am CSD selbstverständlich die Regenbogenflagge am Bundestag gehisst worden – nun sei das plötzlich nicht mehr gewünscht. „Das sagt einfach so viel über diese Haltung, die er hat und was sein Denken ist.“
„Ein bisschen Dummheit“ – Lucy Diakovska kritisiert Kanzler Merz
Lucy Diakovska meldet sich mit scharfen Worten zu Wort und sieht „ein bisschen Dummheit“ im Verhalten des Kanzlers. Laut der Sängerin schicke Merz ein falsches Signal an rechte Wählergruppen, aber auch an marginalisierte Menschen im Land.
Zum Ende des Gesprächs richten die No Angels den Blick nach vorn. Sie wünschen sich „echte Gleichberechtigung“ und erinnern an das, was in den vergangenen Jahren bereits erreicht wurde. Für die Zukunft wünschen sich die Sängerinnen, dass weniger Hass geschürt werde.