In SyrienFast 800 Angehörige von IS-Anhängern aus Lager geflohen

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Syrien, Ras al-Ain: Rauchwolken steigen nach einem Granatenangriff durch türkische Streitkräfte auf die syrische Grenzstadt auf.

Beirut – Fast 800 Angehörige von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind nach jüngsten Angaben der kurdischen Behörden aus einem Lager in Nordsyrien geflohen. 785 Frauen und Kinder seien aus der Einrichtung in Ain Issa entkommen, teilte die Verwaltung der halbautonomen Kurdenregion am Sonntag mit.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verließen die Wachen das Lager, nachdem es in der Nähe Gefechte der türkischen Armee mit kurdischen Kämpfern gegeben hatte. Laut der Beobachtungsstelle fliehen die Insassen des Lagers nun „nach und nach“.

Seit Beginn der türkischen Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) am Mittwoch besteht international die Sorge, dass die tausenden inhaftierten IS-Kämpfer und ihre Angehörigen die Chance nutzen, um aus kurdischer Haft zu fliehen. In den kurdischen Gefängnissen in Nordsyrien sind rund 12.000 IS-Kämpfer inhaftiert, darunter bis zu 3000 Ausländer. 

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Zudem leben in dem Internierungslager al-Hol sowie weiteren Camps in der Region rund 12.000 ausländische Frauen und Kinder. Viele von ihnen waren im März bei der Eroberung der letzten IS-Bastion Baghus im Osten Syriens durch die YPG-Miliz in Gefangenschaft geraten. Die syrische Kurdenmiliz ist ein wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen die Dschihadisten, gilt Ankara aber wegen ihrer engen Verbindungen zu kurdischen Rebellen in der Türkei als Bedrohung. (AFP)

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