Kommentar zu Karl LauterbachKann er auch ein guter Minister sein?

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Lauterbach SCHOLZ DPA 061221

Olaf Scholz (l.) mit seinem neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (M.).

  • Karl Lauterbach soll Deutschland als Nachfolger von Jens Spahn als Gesundheitsminister durch die Corona-Pandemie führen.
  • Der SPD-Gesundheitsexperte bekommt damit sein Wunschressort. Allerdings wird er seine exzentrischen Auftritte zurückfahren müssen.
  • Gesundheitspolitik kann Karl Lauterbach. Aber kann er auch ein guter Minister sein? Ein Kommentar von Peter Berger.

Köln – Es war keineswegs klar, dass Karl Lauterbach in der neuen Bundesregierung den Job des Gesundheitsministers übernehmen könnte. Einen Job, den der in der Corona-Pandemie in allen Talkshows omnipräsente Gesundheitsexperte der SPD im Grunde ja schon als Schattenminister ausgefüllt hatte.

Genau das und die Tatsache, dass sich um dieses Ministerium mit Sicherheit keiner freiwillig beworben hat, werden neben seinem unbestrittenen epidemiologischen Fachwissen den Ausschlag gegeben haben. Wer hätte sich in einer SPD geführten Bundesregierung das angetan, sich in diesem wohl schwierigsten Amt gegen Karl Lauterbach zu profilieren?

Olaf Scholz: Karl Lauterbach ist ein kluger Schachzug 

Diese Besetzung ist ein kluger Schachzug von Olaf Scholz. Ein Gesundheitsminister Lauterbach wird deutlich weniger exzentrisch auftreten müssen als jener Lauterbach, der als Corona-Erklärer der Republik galt. Er wird auch nicht in jede neue Entwicklung in der Pandemie in jede Kamera, die gerade auf ihn gerichtet ist, sofort eine Lösung formulieren können. Man denke nur an das Hin und Her seiner Meinungen bei den Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga.

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Gesundheitspolitik wird Lauterbach nicht lernen müssen, Minister sein hingegen schon. Man darf gespannt sein, wie ihm das gelingt. Sein zuletzt selbst auferlegte Beschränkung, nicht mehr als eine Talkshow pro Woche zum Thema Corona zu besuchen, wird er als Minister leichter einhalten können. Das wird deutlich weniger werden.

Lauterbach soll Gesundheitspolitik machen anstatt ständig durch die Talkshows zu tingeln, haben ihm die Abgeordneten der SPD immer wieder vorgehalten. Genau das wird jetzt von ihm verlangt werden. Jeden Tag. 

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