Trump-VerteidigerSkandal-Anwalt Kenneth Starr gestorben

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Kenneth Starr im Jahr 2018 

Washington – Der für seine Rolle als Sonderermittler im Lewinsky-Skandal bekannte US-Jurist Kenneth Starr ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Dienstag mit 76 Jahren in Houston im US-Bundesstaat Texas an Komplikationen infolge einer Operation.

Sonderermittler im Lewinsky-Skandal

Der frühere Richter leitete als Sonderermittler in den 90er-Jahren die Untersuchung zur Affäre des damaligen Präsidenten Bill Clinton mit der Praktikantin Monica Lewinsky. Clinton musste sich 1999 einem Impeachment-Prozess wegen Meineids und Justizbehinderung stellen, entging aber einer Amtsenthebung. Sein berüchtigter „Starr-Bericht“, der das Verhältnis des Präsidenten mit Lewinsky dokumentierte, war mit intimen Details gespickt. Starrs Vorgehen wurde damals viel kritisiert - doch in konservativen Kreisen ist der Jurist eine Legende.

Republikaner würdigen Kenneth Starr als „aufopfernden Patriot“

Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, pries den Verstorbenen am Dienstag als „einen brillanten Anwalt, eine beeindruckende Führungspersönlichkeit und einen aufopfernden Patrioten“ an. Selbst geriet der gottesfürchtige Jurist 2015 als Präsident der baptistischen Privatuniversität Baylor im Bundesstaat Texas wegen eines Sexskandals in die Kritik. Ihm wurde damals vorgeworfen, nicht angemessen auf Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs durch Mitglieder der College-Football-Mannschaft reagiert zu haben. 2016 wurde er entlassen.

Anwalt von Donald Trump: Einsatz im Amtsenthebungsverfahren

Im Januar 2020 verstärkte er im Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen US-Präsidenten Donald Trump dessen Anwaltsteam. Lewinsky kommentierte die Personalie damals im Kurzbotschaftendienst Twitter mit den Worten: „Heute ist eindeutig ein Tag von der Sorte: 'Wollt ihr mich verarschen?'“ Lewinsky hatte dem Juristen vorgeworfen, sie dereinst terrorisiert zu haben. Am Dienstag schrieb sie bei Twitter, ihre Gefühle zu Kenneth Starr seien „kompliziert“, aber wichtiger sei der Schmerz seiner Angehörigen. (afp)

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