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Gestorbener PapstWoelki sieht Benedikt XVI. als „Vorreiter bei der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs“

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Rainer Maria Woelki beim Totengebet für den emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Kölner Dom.

Rainer Maria Woelki beim Totengebet für den emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Kölner Dom.

Laut des Kölner Kardinals habe der gestorbene Papst Benedikt XVI. den Grundstein für die Aufarbeitung des Missbrauchs gelegt. Kritiker sehen das anders.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht den gestorbenen Papst Benedikt XVI. als Vorreiter bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. „Ich glaube, dass er auch derjenige war, der mit Blick auf die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs die Zeichen der Zeit erkannt hat“, sagte Woelki im Fernsehsender Welt.

Sexueller Missbrauch in Kirche: Kritiker sehen Schuld bei Benedikt und auch Woelki

„Natürlich, auch ein Papst ist ein Mensch“, so Woelki. „Auch ein Papst wird dort nicht alles richtig gemacht haben.“ Er sei aber derjenige gewesen, der die Grundlage für eine umfassende Aufarbeitung gelegt habe. „Und zwar universalkirchlich wie auch in den einzelnen Diözesen. Und das ist sicherlich eines der großen Verdienste Papst Benedikts.“

Benedikt, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, wird zwar zugute gehalten, dass er mit der Aufarbeitung des Missbrauchs begonnen und sich als erster Papst dafür entschuldigt hat.

Kritiker kreiden ihm allerdings an, dass er die Strukturen, die den Missbrauch in der katholischen Kirche begünstigten, nicht verändert habe. Zudem warf ihm im vergangenen Jahr ein Gutachten Versäumnisse beim Umgang mit tatverdächtigen Priestern während seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising vor. Auch Woelki steht in der Kritik, weil ihm Fehler bei der Aufarbeitung angelastet werden. (dpa)

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