Kommentar zum KatholikentagKatholische Kirche ist im Krisenmodus

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Steinmeier und Bätzing 260522

Kirchentag in Stuttgart: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) und Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz

Stuttgart – Die katholische Kirche ist im Krisenmodus. Der Katholikentag in Stuttgart macht das überdeutlich. Die Teilnahmezahlen sind auf erschreckend niedrigem Niveau, und die Verantwortlichen räumen unumwunden ein, dass das an der Lage der Kirche liegt. Umgekehrt proportional verstärkt sich eine Bewegung der Entfremdung, Ermüdung und Enttäuschung.

Steinmeier trifft prekäre Situation besser als Kirchenvertreter

Längst hat sie auch den Kern der Gemeinden und der Aktiven erfasst, von denen die Katholikentage stets gelebt haben. Das schwächt auch das politische und gesellschaftliche Zeugnis, das bei solchen Veranstaltungen eigentlich gleichrangig neben Glaubensfragen, Gemeinschaftserlebnis und religiöser Vergewisserung steht. Man wird sehen müssen, ob in Stuttgart tatsächlich eine Positionierung zum Ukraine-Krieg gelingt, die den (Katholiken-)Tag überdauert.

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Bezeichnend, dass die prekäre Situation und der Ruf nach Kirchenreformen zum Auftakt des Katholikentags von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier formuliert wurde – und nicht etwa vom Papst. Wenn das Staatsoberhaupt ein feineres Gespür für die Sorgen und Nöte des Gottesvolkes hat als das Kirchenoberhaupt, dann stimmt erkennbar etwas nicht.

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