Millionen versenktDrei Kölner Vorhaben landen im Steuerzahler-Schwarzbuch

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Das geplante LVR-Museum MiQua im Archäologischen Quartier Köln steht im Schwarzbuch 2021/22 vom Bund der Steuerzahler.

Düsseldorf – Der Bund der Steuerzahler hat sein neues Schwarzbuch vorgestellt. In ihm prangert er jedes Jahr Fälle an, die aus seiner Sicht Verschwendung öffentlicher Mittel darstellen. 

So sei auf dem Kalkberg in Köln ein teures, neues Millionengrab entstanden: 27 Millionen Euro seien dort in eine Rettungshubschrauber-Station geflossen, bevor das Aus für das Projekt verkündet wurde.

Neuer Inhalt

Die nie fertig gestellte Rettungshubschrauber-Station auf dem Kölner Kalkberg ist auch ein Fall fürs Steuerzahler-Schwarzbuch.

Und noch zwei weitere Projekte aus Köln landen wegen Geldverschwendung im Schwarzbuch.

Kölner Oper ist Fall fürs Schwarzbuch:  Sanierung wird nicht fertig und kostet viel mehr

So etwa auch das Projekt namens „MiQua”, bei dem eine unterirdische Archäologische Zone mit einem oberhalb liegenden Jüdischen Museum verbunden werden soll. Das Vorhaben sollte nicht nur längst fertig sein, es kostet mit knapp 130 Millionen Euro mittlerweile auch fast drei Mal so viel wie einst geplant.

Die Sanierung der Kölner Bühnen findet als Vorhaben, das einfach nicht fertig und immer teurer wird ebenfalls einen Platz im Schwarzbuch. Statt drei Jahre dauert die Sanierung jetzt zwölf Jahre. Das einst angedachte Budget von 230 Millionen Euro wurde außerdem um ein Mehrfaches gesprengt. Mittlerweile nähern sich die Kosten laut Bund der Steuerzahler der Marke von einer Milliarde. 

Auch ein Bonner Ort für Kultur schafft es ins Schwarzbuch: die Beethovenhalle. Die Sanierung, um das Gebäude zu einem „hochwertigen Konzertsaal“ umzubauen, wird wohl rund 160 Millionen statt der prognostizierten 43 Millionen Euro kosten und fertig werden die Arbeiten auch nicht.

Autobahnbrücke ohne Autobahn 

Wenige Kilometer entfernt in Euskirchen wartet eine Autobahnbrücke seit nunmehr 45 Jahren auf die zugehörige Autobahn.

Das gleiche Spiel finde auch in Castrop-Rauxel statt: Seit mehr als 40 Jahren stehe dort eine Brücke über der Dortmunder Straße. Gebaut wurde sie für 950.000 D-Mark als Teil einer Ortsumgehung, die es bis heute nicht gibt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Unter dem Titel skurril listet der Bund der Steuerzahler einen Fall aus dem Hochsauerlandkreis auf. In Eslohe wird die Essel zwar von einer Straßenbrücke überquert, weil der Weg mit 1,75 Metern aber für barrierefreie Nutzung zu schmal war, wurde quasi direkt daneben noch eine Brücke gebaut mit einem zwei Meter breiten Fußweg. Kosten: knapp 100.000 Euro. (dpa/red/lsc)

KStA abonnieren