Mission „erfüllt“Nato-Rückzug aus Afghanistan – Abzug der US-Truppen bis September

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US-Soldaten in Afghanistan.

Washington – Deutschland und die anderen Nato-Staaten haben Afghanistan nach der Entscheidung für ein Ende des Militäreinsatzes weitere Unterstützung zugesichert. „Der Abzug unserer Truppen bedeutet nicht, unsere Beziehungen zu Afghanistan zu beenden“, heißt es in einer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung der Außen- und Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten.

Man werde dem Land, seinem Volk und seinen Institutionen auch in Zukunft bei der Förderung der Sicherheit und der Wahrung der Errungenschaften der vergangenen 20 Jahre zur Seite stehen. Die Abzugsentscheidung sei lediglich der „Anfang eines neuen Kapitels“. Zum Zeitplan des Rückzugs heißt es in der Erklärung, der Abzug der Soldaten des Ausbildungseinsatzes „Resolute Support“ werde bis zum 1. Mai eingeleitet und solle „innerhalb weniger Monate“ abgeschlossen sein. Sollten die militant-islamistischen Taliban während des Rückzugs Angriffe auf alliierte Truppen verüben, werde dies mit einer entschlossenen Reaktion beantwortet werden.

Ankündigung von Joe Biden

US-Präsident Joe Biden hatte zuvor angekündigt, dass die USA als größter Truppensteller in dem Krisenstaat ihre Soldaten nach 20 Jahren zum 11. September nach Hause holen - dem 20. Jahrestag der Terroranschläge von New York und Washington. Für die Partner wäre eine Fortführung des Einsatzes deswegen nur noch mit erheblichen Zusatzkosten und Risiken möglich gewesen.

Zurzeit sind noch etwa 10 000 reguläre Soldaten aus Nato-Ländern und Partnerstaaten in Afghanistan. Sie sollen die demokratisch gewählte Regierung durch die Ausbildung und Beratung von Sicherheitskräften in ihrem Kampf gegen islamistische Extremisten wie die Taliban unterstützen. Deutschland hat zurzeit rund 1100 Soldaten vor Ort und ist damit der zweitgrößte Truppensteller nach den USA. (dpa)

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