Neue Mittel für NRW-Öko-ProjekteStreit um Bienenhotels in sozialen Brennpunkten

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NRW gibt Geld für den Schutz von Bienen.

Düsseldorf – Ehrenamtliche Umweltschutzprojekte gibt es in vielen Nachbarschaften. Bürger aus bildungsfernen Schichten oder mit geringem Einkommen beteiligen sich allerdings nur selten an Öko-Aktionen. Ein Problem, das die SPD mit einer gezielten Förderung des ehrenamtlichen Engagements in Problemvierteln durch so genannte Umweltschecks angehen wollte.

Allerdings scheiterte die Oppositionspartei damit jetzt an CDU und Grünen, die einen entsprechenden Antrag ablehnten.

Mit dem SPD-Vorstoß sollten auch Menschen für Natur- und Artenschutz begeistert werden, die sich „darüber derzeit noch keine Gedanken machen“ würden, sagte der SPD-Abgeordnete René Schneider dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Existenzsorgen stehen Umweltschutz entgegen

Viele Menschen, die Existenzsorgen hätten, würden dem Umweltschutz für sich oft keine Bedeutung beimessen. „Sie scheuen vielleicht den Kontakt zu Naturschutzgruppen oder packen lieber an, statt vorher großartig über das Für und Wider einer Aktion zu diskutieren. Ihnen geht es unter Umständen weniger um den theoretischen Nutzen eines Insektenhotels als vielmehr darum, etwas in der Gruppe zu erschaffen“, so Schneider.

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René Schneider (SPD)

CDU und Grünen halten eine gezielte Förderung von Umweltprojekten in Problemvierteln allerdings für überflüssig. Das in der Landtagsdebatte am Mittwoch von den Regierungsparteien vorgelegte Programm der Umwelt-Schecks spreche ja bereits alle Bevölkerungsschichten an, hieß es. „Mit der Landesförderung können Privatleute, Initiativen sowie Bildungseinrichtungen zum Beispiel Wildblumenwiesen säen, Nistkästen und Insektenhotels bauen oder Bürgerwälder anlegen“, sagte Vize-Fraktionschefin Bianca Winkelmann.

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Die Ökoprojekte in den Nachbarschaften können mit bis zu 2000 Euro finanziert weren. Dabei sollen auch Schulen und Kindertagestätten eingebunden werden. „Durch das Pflanzen von Bäumen und die Schaffung neuer Naturräume kann dem Klimawandel mit seinen heute schon spürbaren Folgen etwas entgegengesetzt und dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach mehr Grün vor der Haustür entsprochen werden“, heißt es in dem Antrag von CDU und Grünen.

Bei der SPD herrscht Unverständnis darüber, dass ihr Änderungsantrag zur Förderung von Öko-Initiativen in sozialen Brennpunkten abgewiesen wurde. Die Initiaive sei auch von den kommunalen Umweltverbänden unterstützt worden. Trotz aller Lippenbekenntnisse gehe es nicht um eine konstruktive Zusammenarbeit in der Sache. „Offensichtlich ist bei den Grünen der Wille zur Macht jetzt größer als die eigenen Überzeugungen", so Schneider.

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