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Bonner Nordbrücke wird für Lkw gesperrtKrischer fordert schnellen Neubau nach Rahmede-Vorbild

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Die Bonner Nordbrücke

Ab Mitte Januar für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt: die Bonner Nordbrücke

Der NRW-Verkehrsminister erwartet vom Bund, den Neubau der Brücke nach dem Rahmede-Modell durchzuziehen. Der erste Teil der neuen A45-Talbrücke an bei Lüdenscheid wird am 22. Dezember nach nur 26 Monaten Bauzeit freigegeben.

Die überraschende Entscheidung der Autobahn GmbH Rheinland, die Rheinbrücke Bonn-Nord ab Mitte Januar für alle Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen zu sperren, hat in der Region für Entsetzen gesorgt. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) fordert vom Bund eine Beschleunigung der Planungen für einen Ersatzneubau nach dem Vorbild der Rahmede-Talbrücke (A 45) in Lüdenscheid, deren erstes Teilbauwerk am 22. Dezember nach nur 26 Monaten Bauzeit für den Verkehr freigegeben wird.

In einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, bittet Krischer, „alles Notwendige zu veranlassen, um schnellstmöglich die volle Funktionstüchtigkeit der Brücke wiederzuerlangen und einen Ersatzneubau, der sich stärker am Bestand orientiert, zu forcieren“.

Wir müssen die Brücke ohne Zeitverzögerung umsetzen
Oliver Krischer, NRW-Verkehrsminister

Das ist aus Sicht der Landesregierung der richtige Weg, um auf neues aufwendiges und langwieriges Planfeststellungsverfahren verzichten und die Brücke „ohne Zeitverzögerung umsetzen zu können“. Die Nordbrücke, auch Friedrich-Ebert-Brücke genannt, sei eine „wichtige Ost-West-Verbindung“ für den südlichen Köln-Bonner Raum.

Überdies regt der NRW-Verkehrsminister an, jetzt entlang der Brücke einen Silhouetten-Blitzer zu installieren. Dabei handelt es sich um eine spezielle Radarfalle, die mittels Lasertechnologie nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die genauen Abmessungen eines Fahrzeugs erfasst, um überdimensionierte Lkw an Brücken zu kontrollieren oder Gewichtsbeschränkungen durchzusetzen. Damit habe man an der ebenfalls für schwere Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrten Kardinal-Frings-Brücke über den Rhein zwischen Düsseldorf und Neuss, einem Teilstück der B 1, gute Erfahrungen gemacht.

Laut Autobahn GmbH ist bei der Nordbrücke vor allem die linksrheinische 660 Meter lange Vorlandbrücke das Problem. Sie verfüge „infolge jahrzehntelanger, intensiver Beanspruchung nicht mehr über ausreichende Tragreserven für den Schwerlastverkehr. Das haben die aktuellen Ergebnisse der engmaschigen Bauwerksprüfungen und Gutachten gezeigt“, heißt es in einer Stellungnahme. Aktuell suchten Brückenfachleute nach technischen Lösungen, um „das hochkomplexe Bauwerk der linksrheinischen Vorlandbrücke“ zu stärken.

Bundeskanzler Merz kommt zur Freigabe der Rahmede-Talbrücke

NRW-Verkehrsminister Krischer dürfte das Thema mit dem Bundesverkehrsminister auch am Rande der Feierlichkeiten zur Eröffnung der Rahmede-Talbrücke in Lüdenscheid ansprechen, zu der auch Bundeskanzler Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU) kommen werden. Am nächsten Donnerstag wird sich auch der Landtag in einer Aktuellen Stunde mit der Bonner Nordbrücke befassen.

Irritiert zeigt man sich bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg über den Zeitpunkt, an dem die Sperrung der Bonner Nordbrücke für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen bekanntgegeben wurde. Einen Tag zuvor hatte die Autobahn GmbH noch zum regelmäßigen Dialogforum „Bonn bewegt“ eingeladen.

„Dort war von dieser Sperrung nicht die Rede“, sagte Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille. „Die Nachricht ist eine Hiobsbotschaft für unsere staugeplagte Region und wird insbesondere für den Güterverkehr eine große Belastung sein. Jetzt ist sogar unklar, wie bei den bevorstehenden großen Bahnsperrungen die Ersatzbusse fahren können.  Alle Kräfte in der Region müssen gebündelt werden, damit der Bund den Ersatzneubau so schnell wie möglich realisiert. Wir können uns keine Verzögerungen leisten“, sagte Hille.