Gutachten zum BrückenzustandExperte sieht keine fachlichen Fehler bei Rahmede-Talbrücke

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Lüdenscheid: Blick auf die gesperrte Autbahn-Talbrücke Rahmede, wie sie vor der Sprengung aussah.

Mittlerweile gesprengt, aber Gegenstand eines Untersuchungsausschusses im Düsseldorfer Landtag: die Autbahn-Talbrücke Rahmede.

Trägt Hendrik Wüst als damaliger NRW-Verkehrsminister Verantwortung für das Desaster rund um die inzwischen gesprengte Rahmede-Talbrücke? Ein Experte sieht nach einer Begutachtung keine fachlichen Fehler.

Bei der Begutachtung der Rahmede-Talbrücke auf der A 45 nördlich von Lüdenscheid hat es keine gravierenden Fehler gegeben. Zu diesem Fazit ist Martin Mertens gelangt, Professor an der Universität Bochum für Brückenbau. Der Experte sollte im parlamentarischen Untersuchungsausschuss erläutern, ob die Landesregierung zu lange gewartet hatte, den Neubau des maroden Verkehrsüberweges zu veranlassen. Seinerzeit amtierte der heutige Ministerpräsident Hendrik Wüste (CDU) als zuständiger Verkehrsminister.

Mertens sollte im Landtag erklären, wie es dazu kam, dass sich der Zustand der Rahmede-Talbrücke binnen kurzer Zeit rapide verschlechtert hatte. 2017 gab es einen Prüfbericht, der keine Beanstandungen aufwies. 2021 hatte ein Laserscan hingegen eine sofortige Sperrung der Autobahn-Überfahrt angezeigt. Folglich, so der Vorwurf der Opposition, habe der Verkehrsminister viel zu spät gehandelt.

Mertens widersprach nun dieser These. „Die Brücken in Deutschland gehören zu den best geprüften Gebäuden in Deutschland.“ Laut WDR schrieb der Experte den arg verschlechterten Zustand nicht der permanenten Abnutzung zu, sondern einem einmaligen Ereignis durch plötzliche Überlastung mittels Schwerlaster. „Ansonsten wären stärkere Mängel bereits im Prüfbericht 2017 aufgefallen“, sagte CDU-Parlamentarier Jörg Geerlings. Dies sei nicht der Fall gewesen.

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