Der Pontifex beklagt das Ausmaß der Zerstörung im Nahen Osten, mahnt Menschlichkeit an und fordert ungehinderten Zugang für Hilfsgüter.
„Diabolische Intensität“Papst Leo ringt bei Rede um Fassung – Pontifex warnt mit ungewohnter Klarheit

Papst Leo XIV. trifft sich mit den Teilnehmern des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und illegalen Handel im Hof von St. Damasus im Vatikan.
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Papst Leo XIV. hat bei einem Treffen mit der katholischen Hilfsorganisation ROACO (Riunione Opere Aiuto Chiese Orientali) am Donnerstag (26. Juni) im Vatikan deren Einsatz für verfolgte Christinnen und Christen in Kriegsgebieten gewürdigt. Die Mitglieder des Netzwerks, das weltweit Projekte in den östlichen katholischen Kirchen unterstützt, seien „Verkünder der Freude“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche laut Vatikanangaben.
Besonders in Ländern, die von Gewalt und Not betroffen seien, helfe ihre Arbeit dabei, Hoffnung zu bewahren. Der Papst erinnerte daran, dass viele der betroffenen Regionen von jahrzehntelangen Konflikten geprägt seien und das Überleben christlicher Gemeinschaften dort auch weiterhin auf internationale Solidarität angewiesen bleibe.
Leo XIV. kritisiert Kriegsparteien im Nahen Osten – Pontifex warnt vor Entgrenzung der Gewalt
In einer Ansprache anlässlich des ROACO-Treffens äußerte sich der 69-Jährige auch besorgt über die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten. Er sprach sichtlich bewegt von einer „diabolischen Intensität“ der gegenwärtigen Gewalt und forderte von allen Konfliktparteien eine Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Besonders betonte er die Notwendigkeit, dringend benötigte Hilfslieferungen ungehindert zuzulassen und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Papst Leo XIV. trifft im Hof von St. Damasus im Vatikan ein, um sich mit den Teilnehmern des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und illegalen Handels zu treffen.
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Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ verurteilte der Papst erneut die Angriffe auf Kirchen und zivile Einrichtungen. Die Situation etwa in Gaza nannte er in diesem Zusammenhang „unerträglich“ und sprach den Menschen vor Ort Mut und Beistand zu. Bereits in den vergangenen Monaten hatte Leo XIV. mehrfach Friedensappelle in Richtung der beteiligten Staaten gerichtet.
Zum Welttag gegen Drogenmissbrauch: Papst ruft Süchtige zu Hoffnung und Umkehr auf
Zum Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel am 26. Juni richtete Papst Leo XIV. eine separate Botschaft an Suchtkranke und deren Familien. Bei einem Treffen im Innenhof des Vatikans sagte er, dass „Gott Großes wirken könne mit denen, die er aus dem Bösen befreit“. Der Welttag wurde 1987 von der UNO ausgerufen und soll das öffentliche Bewusstsein für Drogenprobleme und Prävention stärken.
Der Papst lobte Initiativen der kirchlichen Drogenhilfe und ermutigte alle Beteiligten, Betroffenen Wege aus der Abhängigkeit aufzuzeigen. Der Vatikan verwies in diesem Zusammenhang auch auf bestehende Programme in Lateinamerika, Asien und Afrika, die neben medizinischer Hilfe auch spirituelle Begleitung leisten. (jag/kna)