Partei von Satiriker Sonneborn„Die Partei“ bei Erstwählern fast so stark wie die CDU

Lesezeit 2 Minuten
5F9D2E00CDB9EC77

Martin Sonneborn (l.) und Nico Semsrott

Berlin – Sie fordert den Bau einer deutschen Atombombe und die Einführung eines „Höchstwahlalters“ - prangert aber auch demokratiefeindliche Bestrebungen in der EU und das Flüchtlingssterben auf dem Mittelmeer an.

„Die Partei“ rund um Satiriker Martin Sonneborn hat vor der Europawahl skurrile Vorschläge auf den Tisch gelegt, mit so manchen ihrer Botschaften aber auch den Finger in offene Wunden gelegt. 

Mit Erfolg – die Partei landete laut vorläufigem amtlichen Endergebnis bei 2,4 Prozent. Das bedeutet zwei Sitze im Europaparlament.

Vor allem Erstwähler stehen auf Satire-Partei Die Partei 

Damit liegen sie bei einem Plus von 1,8 Prozent im Vergleich zur letzten Europawahl 2014. Heißt: Die Partei hat ihren Stimmenanteil innerhalb einer Wahlperiode vervierfacht. Mindestens zwei Kandidaten der Partei dürften somit bald im Parlament sitzen. 

Insbesondere bei Erstwählern kam „Die Partei“ gut an. In dieser Gruppe erhielt die Satire-Partei laut einer frühen Prognose fast so viele Stimmenanteile wie die CDU/CSU. Dort lag sie sogar vor SPD, FDP und Co. auf dem dritten Platz.

Ironisch merkte Sonneborn beim Portal „watson.de“ an, der Stimmenzuwachs seiner Partei liege vor allem an der aktiven Mitarbeit der anderen Parteien. „Danke, dass die alle für uns Wahlkampf gemacht haben.“

Das ist „Die Partei“

Vollständig heißt sie „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative.“ Die deutsche Kleinpartei ist im Europäischen Parlament durch Parteivorsitzenden Martin Sonneborn vertreten. 

Die Satiriker nehmen politische Ereignisse gerne mal auf die Schippe – nicht zuletzt weil „Die Partei“ 2004 von Redakteuren des Satire-Magazins „Titanic“ gegründet wurde. Seit 2014 gibt es sogar einen Ableger der Partei in Österreich. (red)

KStA abonnieren