Sabotage-VorwürfeWladimir Putin äußert sich zu Ursache der Nord-Stream-Lecks

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Putin AP 300922

Der russische Präsident Wladimir Putin gerät wegen der Nord-Stream-Lecks unter Druck.

Moskau – Der russische Staatspräsident Wladimir Putin hat sich erstmals zur möglichen Ursache der Lecks in den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 geäußert. Putin war nach der Entdeckung von insgesamt vier offenen Stellen in den Ostsee-Pipelines international unter Druck geraten. Es besteht der Vorwurf der Sabotage.

Der Kreml teilte mit, dass Putin in einem Telefonat mit dem türkischen Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan einen „Akt des internationalen Terrorismus“ hinter den Lecks in zwei der für Russland und Europa wichtigsten Gas-Pipelines vermute. Schwedische und dänische Behörden hatten die Lecks in ihrem Hoheitsgebiet entdeckt, beide Länder erheben den Vorwurf der Sabotage.

Nord Stream 1 und 2: Wladimir Putin nennt Grund für Pipeline-Sabotage

Seit Montag tritt Gas aus den beiden eigentlich stillgelegten Ostsee-Pipelines aus. Das Gas ist in den Pipelines nach wie vor vorhanden, um den Druck aufrechtzuerhalten, damit im Zweifelsfall wieder schnell Gas durch die Röhren gepumpt werden kann. Durch die Lecks ist ein Transport derzeit nicht möglich.

Wladimir Putin erklärte zu den Lecks, dass es sich um einen „beispiellosen Sabotageakt“ handele und unterstrich den Vorwurf des internationalen Terrorismus. Die Europäische Union und die Nato hatten eine „harsche Reaktion“ gegenüber dem Verursacher der Lecks angekündigt, Russland wurde allerdings nicht konkret genannt.

Nord Stream 1 und 2: Druck auf Russland nach Explosionen in der Ostsee wächst

Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hatte am Donnerstagabend bei „Maybrit Illner“ als erster deutscher Spitzenpolitiker Russland für die Lecks in den Pipelines verantwortlich gemacht. „Es muss von staatlicher Seite aus geplant worden sein. Und in der Ostsee hat nur Russland Interesse daran“, sagte Nouripour.

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Erste Erkenntnisse bezüglich der Lecks hatten gezeigt, dass es sich um massive Explosionen mit TNT gehandelt haben muss, die zuständigen Behörden vermuten einen staatlich organisierten Akt. Am Donnerstag war ein viertes Leck in den Pipelines auf schwedischem Hoheitsgebiet entdeckt worden. (shh)

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