Streit um festgesetzten TankerIran fährt weiter harten Kurs gegenüber Großbritannien

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Mohammed Dschawad Sarif

Mohammed Dschawad Sarif.

Teheran – Im Tankerstreit mit Großbritannien bleibt der Iran nach Worten seines Außenministers Mohammed Dschawad Sarif weiterhin hart. Der Iran werde nicht klein beigeben, sagte Sarif am Montag bei einer Pressekonferenz in Teheran auf die Frage, ob das Land den festgesetzten britischen Tanker „Stena Impero“ freigeben würde, um den Konflikt zu beenden.

Großbritannien hatte am 4. Juli in Gibraltar den mit iranischem Öl beladenen Tanker „Grace1“ festgesetzt, weil er gegen EU-Sanktionen zum Syrien-Boykott verstoße. Am 19. Juli stoppten dann die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) in der Straße von Hormus den britischen Öltanker „Stena Impero“. Einen vom Iran vorgeschlagenen Austausch der beiden Tanker lehnte die neue britische Regierung ab.

Sarif: „Piraterie seitens der Briten“

„Die Beschlagnahmung unseres Tankers in Gibraltar war definitiv Piraterie seitens der Briten“, sagte Sarif. Noch schlimmer sei die Tatsache, dass London mit diesem illegalen Schritt die Sanktionen und „de facto den Wirtschaftsterrorismus“ der USA gegen das iranische Volk unterstütze.

Nach Darstellung des Ministers war die Festsetzung des britischen Tankers keine iranische Vergeltungsmaßnahme. Das Schiff habe einfach gegen die Vorschriften im Persischen Golf verstoßen. Der Iran sei nun mal mir einer Küstenlinie von über 2000 Kilometern für die Sicherheit der Gewässer zuständig.

Keine Aussage zu weiterem Tanker

Zu dem vergangene Woche beschlagnahmten weiteren Öltanker äußerte sich Sarif nicht. Die Revolutionsgarden hatten das Schiff am Mittwoch gestoppt. Das Schiff hatte angeblich 700 000 Liter Dieselöl an Bord, das in die arabischen Golfstaaten geschmuggelt werden sollte.

Nach Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA soll es sich um den irakischen Tanker „Hita“ handeln. Iraks Ölministerium hat jegliche Verbindung zu dem Schiff abgestritten.

Lediglich Routineoperation gegen Schmuggelbanden

Laut informierten iranischen Quellen war der Vorfall eine Routineoperation gegen Schmuggelbanden. Daher habe er weder etwas mit dem irakischen Ölministerium zu tun, noch habe er politische Dimensionen wie im Fall von „Stena Impero“.

Im Iran und besonders in Grenzgebieten werden nicht die Polizei, sondern die IRGC-Truppen gegen Schmuggelbanden eingesetzt. Dies gelte auch für Operationen gegen Öl- und Dieselschmuggel in Booten und Schiffen am Persischen Golf, die in der Region eine lange Tradition haben, so die Quellen. (dpa)

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