Angeblicher Drohnenangriff auf PutinMoskau droht mit „physischer Eliminierung Selenskyjs“

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Dieses Bild einer Überwachungskamera in Moskau soll angeblich einen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml zeigen. Kiew weist die Anschuldigungen aus Moskau vehement zurück.

Dieses Bild einer Überwachungskamera in Moskau soll angeblich einen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml zeigen. Kiew weist die Anschuldigungen aus Moskau vehement zurück.

Nach einem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml reagiert Moskau mit schrillen Drohungen in Richtung Kiew. 

Nach einem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml, der in Russland als ukrainisches „Attentatsversuch“ auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin gesehen wird, droht Moskau der Ukraine mit radikalen Gegenmaßnahmen.

Angeblicher Drohnenangriff auf Wladimir Putin: Moskau spricht von „physischer Eliminierung Selenskyjs“ 

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew fordert als Reaktion auf den Drohnenangriff die „physische Eliminierung“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Nach dem heutigen Terrorakt gibt es keine andere Variante als die physische Eliminierung Selenskyjs und seiner Clique“, schrieb Medwedew am Mittwoch (4. Mai) auf Telegram. 

In seinen Augen werde Selenskyj „zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht“, schrieb Medwedew. „Wie bekannt ist, hat auch Hitler keine (Kapitulation) unterschrieben.“ Es werde sich sicherlich in der Ukraine ein Stellvertreter wie Hitlers kurzzeitiger Nachfolger, Admiral Karl Dönitz, finden. Russland behauptet, der vermeintliche Drohnenangriff auf den Kreml sei von der Ukraine ausgegangen, Kiew dementiert das vehement.

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Dmitri Medwedew ist bekannt für schrille Drohungen und Propaganda

Medwedew tritt seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer wieder mit besonders schrillen Drohungen und offensichtlicher Propaganda in Erscheinung. Zuletzt drohte er dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius mit einer „Parade in Berlin“. Der SPD-Politiker hatte zuvor erklärt, ukrainische Angriffe auf russische Versorgungslinien seien „akzeptabel“.

Allein ist Medwedew mit seinen Drohungen diesmal derweil nicht. Der Pressedienst des Kreml hatte zuvor bereits erklärt, Russland behalte sich das Recht vor, „in gleicher Weise“ zu reagieren – „wann und wo immer es dies für richtig hält“.

Angeblicher Attentatsversuch auf Kremlchef: „Wir haben Putin nicht angegriffen“

Auch der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Angelegenheiten in der russischen Staatsduma, Leonid Slutsky, hatte sich bereits zu Wort gemeldet. Die Stellungnahmen aus Kiew seien „hirnloses Geschwätz“, behauptete der russische Politiker und forderte eine scharfe Reaktion. „Die Antwort sollte hart sein, so hart wie möglich“, sagte Slutsky der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Die Ukraine hat jede Beteiligung an dem vermeintlichen Drohnenangriff auf den Kreml am Mittwochnachmittag zurückgewiesen. „Wir haben Putin nicht angegriffen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch während seines Besuchs in Finnland. „Wir kämpfen auf unserem Territorium, wir verteidigen unsere Dörfer und Städte“, fügte er bei einer Pressekonferenz in Helsinki hinzu.

Kiew sieht in Russlands Anschuldigungen einen „Trick“

Zuvor hatte bereits Selenskyjs Berater Michailo Podoljak eine ukrainische Verantwortung für einen versuchten Drohnenangriff auf Putin zurückgewiesen. „Die Ukraine hat nichts mit Drohnenangriffen auf den Kreml zu tun“, erklärte er. Ein Sprecher Selenskyjs hatte gegenüber dem US-Sender CNN zudem erklärt, die Behauptungen aus Moskau seien lediglich „ein Trick, der von unseren Gegnern zu erwarten ist“.

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