„Nicht alle können es aushalten“Putins Armee setzt „höllische“ Bombe ein – Leopard erbeutet, Patriot angeblich zerstört

Lesezeit 3 Minuten
Ukrainische Soldaten feuern eine Kanone in der Nähe von Bachmut ab, einer Stadt im Osten des Landes, in der heftige Kämpfe gegen russische Truppen stattgefunden haben.

Ukrainische Soldaten feuern eine Kanone in der Nähe von Bachmut ab, einer Stadt im Osten des Landes, in der heftige Kämpfe gegen russische Truppen stattgefunden haben.

Die Erfolgsmeldungen für Putins Truppen in der Ukraine mehren sich. Nun gehen angeblich erstmals auch Luftverteidigungssysteme verloren.

Russlands Armee hat sich nach einem US-Medienbericht mit dem verstärkten Einsatz gesteuerter Flugzeugbomben an den Fronten in der Ukraine taktische Vorteile verschafft. Wie der Nachrichtensender „CNN“ am Sonntag berichtete, habe die Ukraine kaum Abwehrmöglichkeiten gegen die Gleitbombe vom Typ FAB-1500.

Die knapp 1,5 Tonnen schwere Bombe könne von Flugzeugen aus einer Entfernung von 60 bis 70 Kilometern, außerhalb der Reichweite der ukrainischen Flugabwehr, auf ihre Ziele abgeworfen werden. Durch kleine Flügel könne die Bombe relativ genau ihr Ziel treffen. Beim Einschlag entstehe ein 15 Meter breiter Krater.

Neue russische Gleitbombe kommt zum Einsatz: „Sie ist die Hölle“

Im Gespräch mit „CNN“ bestätigte der ukrainische Luftwaffensprecher Juri Ihnat, dass der verstärkte Einsatz dieser Gleitbomben zuletzt in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Awdijiwka aufgefallen sei. „Innerhalb von 24 Stunden wurden 250 von ihnen eingesetzt“, sagte er.

Russland rüste seine alten Bomben auf den neuen, gesteuerten Typ in einer Fabrik bei Moskau um. „Das ist zwar keine billige oder schnelle Umrüstung, aber es kostet immer noch weniger als die Millionen für eine Rakete“, sagte Ihnat.

Geschwächte Moral bei ukrainischer Armee: „Nicht all unsere Jungs können es aushalten“

Auch ukrainische Soldaten zeigten sich Medienberichten zufolge ernüchtert angesichts der russischen Gleitbombe. Die neue Bombe übe „großen Druck auf die Moral der Soldaten aus“, zitierte die ukrainische Zeitung „New Voice“ einen Soldaten. „Nicht all unsere Jungs können es aushalten. Die FAB-1500 ist die Hölle.“ 

Die verheerende Wirkung der neuen Gleitbombe ist unterdessen nicht die einzige kürzliche Erfolgsmeldung für die russische Armee, die in den letzten Wochen die Oberhand an der Front gewinnen konnte. So seien erstmals zwei westliche Patriot-Luftverteidigungssysteme in der Ukraine von Russland zerstört worden, berichtet „Forbes“ am Wochenende.

Erfolge für Putins Armee: Berichte über zerstörte Patriot-Systeme und erbeuteten Leopard-Panzer

Die Patriot-Systeme hätten zuvor mehrere russische Flugzeuge abgeschossen, seien schließlich jedoch zerstört worden, während sie an eine andere Position verlegt worden und deshalb nicht abwehrbereit gewesen seien, berichtete das US-Magazin. Eine Bestätigung aus Kiew gab es dafür zunächst nicht. 

Ebenfalls noch unbestätigt von der ukrainischen Armee ist der Verlust eines der modernen von Deutschland gelieferten Leopard 2A6-Kampfpanzers. In sozialen Netzwerken kursierten am Sonntag Aufnahmen, die russische Truppen vor einem Leopard 2A6 zeigen sollen. Die Fotos sollen im Norden der mittlerweile von Russland eroberten ukrainischen Stadt Awdijiwka entstanden sein, laut „Bild“-Recherchen soll das Foto authentisch sein.

Demnach sei der erbeutete Panzer bereits Ende Oktober in das Gefecht um Awdijiwka entsandt und dort kurz darauf bereits beschädigt worden sein. Nun würden russische Soldaten vor dem fahruntüchtigen Gefährt posieren und so Bilder für die russische Propaganda-Industrie ermöglichen, hieß es weiter in dem Bericht. (das/dpa)

KStA abonnieren