Ungünstiger TerminCDU-Parteitag liegt in den Herbstferien

Lesezeit 2 Minuten
Laschet 290321

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Düsseldorf – Die Stimmung war positiv bei der Sitzung des CDU-Landesvorstands am Montagabend. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wurde von der früheren NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben erstmal für seinen ihrer Meinung nach sehr gelungenen Auftritt bei der ARD-Talkerin Anne Will gelobt. Alle Angriffe seien gut pariert worden, hieß es. Laschet habe gezeigt, dass er Kanzler-Format habe.

Die Sitzung des Landesvorstands war mit Spannung erwartet worden. Schließlich ging es darum, einen Konflikt zu klären.

Das könnte Sie auch interessieren:

NRW-Innenminister Herbert Reul hatte vorgeschlagen, auf einem Landesparteitag schnellstmöglich einen Nachfolger von Laschet als Chef der NRW-CDU zu wählen. Ähnlich hatte sich NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst geäußert.

Alles zum Thema Armin Laschet

Keine Diskussion über frühere Neuwahl

Doch nachdem Laschet bereits in einem Interview am Wochenende durchblicken ließ, dass er eine Vertagung des Termins auf die Zeit nach der Bundestagswahl für richtig halten würde, schlossen sich viele seiner Meinung an. Das Gremium entschied einstimmig, den Parteitag für den 23. Oktober anzuberaumen. Eine kontroverse Diskussion über das Thema fand nicht statt.

Laumann plädiert für Verschiebung

Dazu trug wohl auch bei, dass Laschet es NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann überlassen hatte, die Vertagung zu begründen. Der Münsterländer besitzt qua Amt eine besonders hohe Autorität, wenn es um die Beurteilung der Pandemie-Situation geht. Laumann erklärte, die Corona-Lage werde einen Präsenzparteitag mit bis zu 1000 Teilnehmern vor den Sommerferien wohl nicht zulassen.

Der Termin 23. Oktober löste allerdings Kritik aus. Reul bemängelte, das Datum falle auf das letzte Wochenende der Herbstferien. Dem wurde entgegnet, dass eine Verschiebung um eine Woche wenig nütze, denn dann liege der Parteitag auf dem verlängerten Allerheiligen-Wochenende. Frühere Termine kämen wegen der Nähe zur Bundestagswahl nicht in Frage.

Auch Kampfkandidaturen sind möglich

Josef Hovenjürgen, Generalsekretär der NRW-CDU, sagte unserer Zeitung am Dienstag auf Anfrage, es sei völlig offen, ob sich eine oder mehrere Personen für den Landesvorsitz bewerben werden. Der Landesparteitag werde zeitlich vor der Nachwahl des Ministerpräsidenten liegen. Der Ort der Veranstaltung steht noch nicht fest.

KStA abonnieren