Weltfrauentag 2023Warum es noch lange nicht endlich mal gut ist

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird anlässlich des Weltfrauentags zur „Kölner Stadt-Anzeigerin“.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird anlässlich des Weltfrauentags zur „Kölner Stadt-Anzeigerin“.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird anlässlich des Weltfrauentags zur „Kölner Stadt-Anzeigerin“. Denn bis zur Gleichberechtigung ist es auch in Deutschland noch ein weiter Weg. Ein Kommentar.

Im Iran werden Hunderte Mädchen mit Giftgas verletzt, Frauen gefoltert und getötet. In Afghanistan sind Frauen seit der Machtübernahme der Taliban und dem Rückzug des internationalen Militärs wieder völlig rechtlos. Mehrere US-Bundesstaaten haben Abtreibungsverbote in Kraft gesetzt. Dies sind nur drei Beispiele, die verdeutlichen, dass Frauenrechte und Gleichberechtigung stets gefährdet sind – dass auf Fortschritt nicht zwangsläufig mehr Fortschritt, sondern jederzeit Rückschritt folgen kann. Wenn wir nicht für Verbesserungen kämpfen. Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau, weil sie von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht wird. In der Ukraine vergewaltigen russische Soldaten Frauen. Vergewaltigung als Kriegswaffe, und das 2023, in Europa.

Was kann ein Weltfrauentag da schon leisten? Nicht viel. Aber es ist ein Tag, an dem wir Bilanz ziehen und diskutieren können, was uns Gleichberechtigung wert ist. An dem wir Positivbeispiele nennen – und einen Scheinwerfer auf Benachteiligung und Leid richten. Auch in Deutschland ist Gleichberechtigung längst nicht erreicht, auch wenn immer wieder Stimmen laut werden, die behaupten, dass es doch langsam mal gut sein müsse. Sorry, ist es nicht. Frauen sind schlechter bezahlt. Sie sind seltener in Führungspositionen. Und sie leiden häufig unter Altersarmut – um wieder nur drei Beispiele zu nennen.

Gleichzeitig müssen wir Verbündete sein für Frauen, die ihr Leben im Freiheitskampf riskieren
Sarah Brasack

Die gedruckte Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“  erscheint am Mittwoch (8. März)  anlässlich des Weltfrauentags zum dritten Mal als „Kölner Stadt-Anzeigerin“. Wir setzen auf Zahlen, Fakten, auf persönliche Geschichten von Frauen aus der Region. Und es geht um Geld. Im Vergleich zu den unerträglichen Zuständen in anderen Ländern mag der Gender Pay Gap in Deutschland ein kleineres Übel sein. Geschlossen werden muss er trotzdem. Gleichzeitig müssen wir Verbündete sein für Frauen, die ihr Leben im Freiheitskampf riskieren. Solidarität allein reicht aber nicht. Es braucht auch eine feministische, mindestens aber eine entschlossene Außenpolitik.

Unsere Texte und Recherchen zum Weltfrauentag

Daten aus Köln und NRW zeigen, wie ungleich es noch immer zwischen Männern und Frauen zugeht.

Bei der Rentenlücke ganz vorne in Europa: Daten aus Köln und NRW zeigen, wie ungleich es noch immer zwischen Männern und Frauen zugeht.

Wie hat sich die Stellung von Arbeitnehmerinnen in der Wirtschaft verändert? Drei erfolgreiche Frauen aus Köln und der Region berichten von Hürden, Chancen und Erwartungen.

Männer verdienen in Deutschland im Schnitt 18 Prozent mehr als Frauen. Das muss sich ändern, sagt die Journalistin Birte Meier.

Elke Frank ging im Karneval als „Kölner Stadt-Anzeigerin“. Die Redaktion hat sie gesucht, gefunden und anlässlich des Weltfrauentags für ein Porträt getroffen.

KStA abonnieren