„Plötzlich erkrankt“Lukaschenko fehlt überraschend bei Kreml-Dinner von Wladimir Putin

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Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Lukaschenko hatte den Besuch der Siegesparade in Moskau aus gesundheitlichen Gründen abbrechen müssen.

Der belarussische Machthaber verlässt die Parade am Kreml unerwartet. Lukaschenko gilt als ein Vertrauter Wladimir Putins.

Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus, hat seinen Besuch bei der Parade zum „Tag des Sieges“ in Moskau überraschend vorzeitig abbrechen müssen. Lukaschenko, der gemeinsam mit zahlreichen Vertrauten Wladimir Putins die Parade zum Sieg über Nazi-Deutschland am Kreml verfolgte, fehlte beim anschließenden Festessen mit Wladimir Putin – obwohl der belarussische Machthaber fest zugesagt hatte.

Lukaschenko habe die Parade „aus gesundheitlichen Gründen“ verlassen müssen, teilte die belarussische Regierung am Dienstag (9. Mai) mit. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Lukaschenko gilt seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine als einer der engsten Vertrauten Wladimir Putins, Russland hat Truppen und Waffen in Belarus stationiert.

Parade in Moskau: Alexander Lukaschenko muss Besuch aus „gesundheitlichen Gründen“ abbrechen

Neben Lukaschenko waren noch zahlreiche Präsidenten ehemaliger Republiken der Sowjetunion bei der Siegesparade in Moskau zu Gast. Auf der Tribüne saßen neben Wladimir Putin der Regierungschef Armeniens und die Präsidenten der ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstans, Kirgistans, Tadschikistans, Turkmenistans, Usbekistans und von Belarus.

Während der Parade wurden die einzelnen Staatsoberhäupter einzeln aufgezählt, allerdings fehlte Lukaschenko als einziger Teilnehmer bei der Auszählung. Warum die russische Regierung darauf verzichtete, wurde zunächst nicht bekannt.

Wladimir Putin: Alexander Lukaschenko erkrankt während Siegesparade in Moskau

Außenpolitik-Experte Pyotr Kurzin teilte auf Twitter ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Lukaschenko Putin offenbar nach einem Fahrzeug fragt, um einen geplanten Marsch während der Parade nicht zu Fuß zurücklegen zu müssen.

Wladimir Putin hatte in seiner Rede zum „Tag des Sieges“ sowohl die Ukraine, als auch den Westen angegriffen. Die westlichen Staaten hätten den „Zusammenbruch und die Zerstörung unseres Landes“ als Ziel, sagte Putin an russische Soldaten gewandt. „Die Menschheit ist erneut an einem Wendepunkt. Ein Krieg wurde gegen unser Vaterland entfesselt“, erklärte Putin. Die Ukraine hatte die Äußerungen Putins scharf kritisiert.

Vertrauter Wladimir Putins: Alexander Lukaschenko fehlt überraschend bei Staatsdinner im Kreml

Bei einem anschließenden Staatsdinner inszenierte sich Putin mit seinen Gästen, auf den offiziellen Bildern fehlte Lukaschenko allerdings. Das ist höchst ungewöhnlich, denn vor allem im Konflikt mit der Ukraine hatten sich die beiden Staatschefs bisher als Einheit präsentiert. Lukaschenko sei „plötzlich erkrankt“. Für Wladimir Putin gilt der „Tag des Sieges“ traditionell als Möglichkeit, seine Ideologie zu inszenieren und die Moral im Volk zu stärken.

Die russischen Soldaten erzielen in der Ukraine weiterhin wenig Erfolge, zuletzt hatte zudem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin damit gedroht, seine Söldner aus der hart umkämpften Stadt Bachmut abzuziehen, sollte er keine Munitionslieferungen erhalten. Wladimir Putin sagte die Lieferungen daraufhin zu. Prigoschin beschwerte sich aber in einem zeitgleich zu Putins Rede veröffentlichten Video am Dienstag, weiterhin nicht die versprochene Munition erhalten zu haben. (shh)

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