Bitkom-UmfrageIn deutschen Haushalten liegen 124 Millionen alte Handys herum

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Die Deutschen wissen nicht wohin mit ihren alten Handys.

Köln/Berlin – In deutschen Haushalten liegen wahre Elektroschrott-Ansammlungen: In Schubladen, Schränken und Kartons lagern alte Handys gemeinsam mit alten Kameras, iPods, MP3-Playern, Walk- und Diskmen, Kopfhörern und einem riesigen Haufen Kabel, von denen man nicht mehr weiß, zu welchen der Geräte sie eigentlich gehören.

Alleine rund 124 Millionen alte Handys schlummern derzeit in diesen privaten Elektro-Friedhöfen der Deutschen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom. 2015 waren es mit rund 100 Millionen Geräten noch deutlich weniger, 2010 lag die Zahl noch bei 72 Millionen. Die meisten Deutschen haben sogar zwei oder mehr ungenutzte alte Handys zuhause herumliegen.

Smartphones: Deutsche wollen immer das aktuellste Modell

Ein Grund dafür sieht der Branchenverband darin, dass die Deutschen aktuelle Geräte bevorzugen und stets das neuste Modell haben möchten. Die alten Modelle werden dann ausgetauscht, selbst wenn sie noch voll funktionstüchtig sind. Sechzig Prozent der Nutzer haben ihr Smartphone erst im vergangenen Jahr gekauft.

Wohin mit den alten Geräten? Das scheinen sich viele zu fragen. Eine Möglichkeit ist, sie zu verkaufen, zu verschenken oder zu spenden. Für manche alten Geräte bekommt man sogar noch richtig viel Geld – vor allem für Liebhaber-Stücke wie alte Nokia-Handys. „Wer funktionstüchtige Handys weitergibt, leistet einen Beitrag zum Umweltschutz“, erklärt Kai Kallweit, Umweltexperte des Bitkom.

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Defekte Geräte dagegen sollten unbedingt recycelt werden und gehören nicht in den Hausmüll, sondern können beim Mobilfunkbetreiber, im Handyshop oder auf Recyclinghöfen abgegeben werden. Auch große stationäre Händler und Online-Händler, die Elektronik verkaufen, sind seit Mitte 2016 dazu verpflichtet, Elektroaltgeräte zurückzunehmen.

Genutzt wird das allerdings selten: Nur jeder Vierte hat schon einmal ein Altgerät zu einer Sammelstelle für Elektronikmüll gebracht. Dabei nutzt auch das der Umwelt – und entlastet das heimische Elektro-Grab. „Die Geräte enthalten zahlreiche wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kobalt, die beim Recycling wiedergewonnen werden können“, so Kallweit.

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