Interview Bloggerin Katrin ScharlLieblingsblog „Taking Notes“

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Katrin Scharl bloggt über ihr Bauernhaus in Brandenburg: „Taking Notes“.

Katrin Scharl bloggt über ihr Bauernhaus in Brandenburg: „Taking Notes“.

Der Blog trägt sich finanziell nur selber – in ihrem anderen Leben ist Kathrin Scharl PR-Redakteurin.

1.       Wie kam es zu Ihrer Entscheidung, den Blog zu starten? Warum teilen Sie Ihr Zuhause mit uns?

Als Blogs vor mehr als zehn Jahren in Deutschland populär wurden, habe ich mich aus beruflichen Gründen mit diesem Phänomen beschäftigt. Irgendwann wollte ich das dann selbst einmal versuchen. Dass es auf „Taking Notes“ heute hauptsächlich um die Themen Haus und Garten geht, hat sich im Laufe der Zeit so entwickelt und natürlich auch mit meinen privaten Lebensumständen zu tun. Mein Mann und ich haben vor drei Jahren einen ehemaligen Bauernhof in Brandenburg gekauft und sind seitdem fleißig am renovieren und gärtnern. Dabei ist es eine große Motivation, die Ergebnisse mit meinen Lesern zu teilen und positive Rückmeldungen zu bekommen.

2.       Gibt es einen Austausch mit Ihren Lesern? Kommunizieren Sie mit ihnen?

Ja, das ist mir sehr wichtig. Ich könnte mir nicht vorstellen, einen Blog ohne Kommentarfunktion zu betreiben. Ich freue mich über jede Rückmeldung. Weil ich auf Englisch schreibe, kommen meine Leser aus der ganzen Welt - sogar aus Neuseeland und Kanada. Ich bekomme auch immer wieder sehr nette E-Mails. Kürzlich zum Beispiel von einer Leserin, die nach dem zweiten Weltkrieg in einem Dorf hier ganz in der Nähe aufgewachsen ist, nun aber seit 50 Jahren in den USA lebt. Sie hat sich unheimlich darüber gefreut, Fotos von ihrer alten Heimat auf meinem Blog zu entdecken. Solche Geschichten machen für mich den Reiz des Bloggens aus.  

3.       Sie zeigen zwar Ihr Zuhause, bleiben aber dennoch privat. Man sieht nicht, mit wem Sie zusammen leben – bis auf die Tiere - , und auch nur wenig Szenen des täglichen Lebens. Wie wichtig ist Privatsphäre als Blogger?

Ich denke, das muss jeder Blogger für sich selbst entscheiden. Früher war es mir unheimlich wichtig, anonym zu bleiben. Das sehe ich heute nicht mehr so eng. Auf meinen Blog-Fotos bin ich hauptsächlich deshalb nie zu sehen, weil ich selbst immer hinter der Kamera stehe. Es gibt aber definitiv Bereiche in meinem Leben, die auf dem Blog absolut tabu sind. Dazu gehören meine Beziehung und mein Job.  

4.       Ihr Blog ist fast werbefrei. Bleibt das so? Oder können Sie sich auch vorstellen, mit dem Bloggen Geld zu verdienen?

Mein Blog ist nicht ganz werbefrei, ich habe einige Banner auf der Seite. Die Einnahmen daraus decken allerdings derzeit gerade so die Hosting-Kosten. Ich persönlich habe grundsätzlich kein Problem damit, mit dem Bloggen Geld zu verdienen. Wobei es da schon Grenzen gibt. Wenn man auf einem Blog vor lauter Bannern kaum mehr den Content erkennen kann und jeder zweite Post gesponsert ist, hört für mich der Spaß auf. Mein Blog soll jedenfalls ein Hobby bleiben. Ich bin im „echten Leben“ PR-Redakteurin und mag meinen Beruf.

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