Ein getrimmter Rasen mag optisch ansprechend sein. Wer den Rasen jedoch seltener mäht, tut der Natur etwas Gutes. Es profitieren nicht nur Tiere.
GartenkalenderWie oft Rasen mähen im Sommer?

Kurz getrimmt oder dichtes Gras? Für Gartenliebhaber und Gartenliebhaberinnen sowie für Tiere hat es viele Vorteile, wenn seltener gemäht wird. (Symbolbild)
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In den Sommermonaten gehört das Rasenmähen für viele Gartenbesitzer zur wöchentlichen Routine. Doch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät zu einem anderen Vorgehen: Statt regelmäßig zum Mäher zu greifen, solle der Rasen nur so selten wie möglich geschnitten oder gemäht werden. Als Richtwert empfiehlt der BUND, erst dann zu mähen, wenn das Gras eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht hat. Zudem sollte die Schnitthöhe des Mähers auf das Maximum eingestellt werden. Dadurch bleiben Blühpflanzen wie Gänseblümchen oder Klee erhalten, die sonst häufig dem Mähwerk zum Opfer fallen.
Blühinseln schaffen Rückzugsorte für Insekten
Besonders hilfreich für die Artenvielfalt ist es, beim Mähen gezielt Abschnitte auszusparen. Wer etwa eine Insel in der Wiese oder einen Blühstreifen am Rand stehen lässt, sorgt dafür, dass Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten weiterhin Nahrung finden.

Ein seltenerer Rasenschnitt wirkt sich positiv auf die Tierwelt aus. (Archivbild)
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Auch ein zeitversetztes Mähen verschiedener Rasenflächen wird empfohlen: So können Tiere rechtzeitig ausweichen, und irgendwo im Garten blüht es immer. Intensiv genutzte Flächen wie Spielrasen dürfen natürlich häufiger gemäht werden – dort bietet es sich aber ebenfalls an, einen Teil unberührt zu lassen.
Seltener Schnitt verbessert die Lebensbedingungen im Garten
Ein seltenerer Rasenschnitt wirkt sich positiv auf die Tierwelt aus. Dichtes, hohes Gras wird schnell zum Rückzugsort für Igel, Amphibien oder auch den gefährdeten Gartenschläfer. Gleichzeitig ziehen blühende Wiesen viele nützliche Insekten an – etwa Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen.
Diese wiederum helfen dabei, natürliche Gartenfeinde wie Blattläuse oder Schnecken in Schach zu halten. Die Artenvielfalt profitiert spürbar von weniger Pflegeaufwand, was nicht nur ökologisch, sondern auch zeitlich vorteilhaft für Gartenbesitzer ist.
Hoher Rasen schützt den Boden vor dem Austrocknen
Ein weiterer Vorteil eines selten gemähten Rasens ist die bessere Wasserspeicherung. Hohes Gras wirkt wie ein natürlicher Schutzschild gegen Sonne und Wind – dadurch trocknet der Boden weniger schnell aus. Das hat zur Folge, dass seltener gegossen werden muss.
Zudem verbessert sich die Bodenstruktur: Regenwürmer, Springschwänze und Asseln fühlen sich in dem feuchten, schattigen Milieu besonders wohl. Die Aktivität dieser Bodenlebewesen steigert langfristig die Qualität des Erdreichs – ein Gewinn für jedes Beet und jeden Gemüsegarten. (jag/dpa)