DHL-ErpressungDas müssen Sie tun, wenn Ihnen ein Paket verdächtig vorkommt

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Paket_DHL_Deutsche Post

Nach einer Paketbombe in Potsdam befürchtet die Polizei weitere derartige Sendungen der DHL-Erpresser.

Potsdam – Mitten in der Weihnachtszeit verbreitet ein Erpresser des Paketdienstes DHL Angst und Schrecken. Erst schickt er ein Paket mit einer gefährlichen Bombe an eine Firma in Frankfurt (Oder), dann landet am Freitag ein zweites Paket in einer Apotheke in Potsdam und legt dort Teile des Weihnachtsmarkts lahm. Nun ist ein DHL-Paket mit möglicherweise explosivem Inhalt in der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt eingegangen und von der Polizei sichergestellt worden. Ermittlungen zufolge geht es um eine Erpressung der DHL.

Die Polizei befürchtet weitere Paketbomben. Die Gefahren seien jetzt konkret – auch für Menschen, die gar nicht auf Weihnachtsmärkte gehen. „Es ist nach jetzigem Ermittlungsstand wahrscheinlich, dass weitere derartige Paketsendungen verschickt werden und auch andere Firmen betreffen könnten“, warnt die Polizei Brandenburg in einem Gefahrenhinweis.

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Woran erkenne ich ein gefährliches Paket?

Hinweise auf eine gefährliche Sendung sind zum Beispiel ein fehlender, unbekannter, unvollständiger oder nicht existenter Absender, auffällige Rechtschreibfehler oder auch aus dem Paket ragende Drähte, erklärte die Polizei. Auch schlecht leserliche oder fehlerhafte Adressen sowie Flecken, Verfärbungen und Verschmutzungen auf einem Paket sollten den Empfänger stutzig machen.

Das Landeskriminalamt Bayern warnt außerdem vor Paketen, die im Verhältnis zu ihrer Größe ungewöhnlich schwer sind und vor ungewöhnlich dicken Briefen. Auch auffällige Unebenheiten und fühlbare harte Gegenstände in Umschlägen sollten den Empfänger alarmieren. Hinweise wie „Persönlich“, „Privat“ oder „Vertraulich“ machen eine Sendung ebenfalls verdächtig – außerdem natürlich vorausgegangene Drohungen.

Wie soll ich mich verhalten, wenn ich eine verdächtige Sendung erhalte?

Ein verdächtiges Paket solle man auf keinen Fall öffnen, sondern sich in Sicherheit bringen und die Polizei rufen, rät die Polizei Brandenburg. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hat in einer Pressekonferenz außerdem dazu geraten, verdächtige Pakete stehenzulassen, wegzugehen und bis zum Eintreffen der Polizei dafür zu sorgen, dass sich niemand dem Gegenstand nähert. Gerade in der Weihnachtszeit, der Hochsaison für Geschenke und Paketzusteller, eine harte Empfehlung.

„Pakete können nur dann eine Bedrohung darstellen, wenn sie aktiv geöffnet werden“, erklärt dagegen eine Sprecherin der Deutschen Post. „Unseren Kunden empfehlen wir daher, vorerst nur Sendungen von bekannten Absendern anzunehmen oder Sendungen, die man selbst bestellt hat.“

Doch auch das Landeskriminalamt Bayern rät zur äußersten Vorsicht: In einem Verdachtsfall solle man Ruhe bewahren, alle Menschen in der Nähe aus der Gefahrenzone bringen und unverzüglich Polizei oder Feuerwehr verständigen. Außerdem wird davor gewarnt, die verdächtige Sendung zu berühren oder zu bewegen, sie zu öffnen, in ein Behältnis zu legen oder sie extremer Kälte, Hitze oder Feuchtigkeit auszusetzen. (bbm mit dpa)

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