LangzeitstudiePutzen ist genauso schädlich wie Rauchen

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Mensch_putzt_mit_einem_Spülschwamm

Eine Langzeitszudie belegt, dass Putzen die Lunge schneller altern lässt. 

Bergen – Schlechte Nachrichten für Fans von Sauberkeit. Wer zu oft das Putztuch schwingt, der schadet seiner Gesundheit. Zumindest sofern chemische Reiniger im Spiel sind. Speziell die Lunge wird durch aggressive Reinigungsmittel angegriffen, ähnlich stark wie beim Rauchen. Zu dem Ergebnis kommt eine neue Studie der Universität Bergen in Norwegen. 

Laut dieser Studie sind Frauen, die regelmäßig putzen oder beruflich reinigen, langfristig öfter von einem starken Abfall der Lungenfunktion betroffen als diejenigen, die seltener zum Putzlappen greifen. Das heißt: Wer öfter aggressiven Reinigern verwendet, lässt seine Lunge unnötig altern. Über 20 Jahre lang untersuchten die Forscher für ihre Studie die Daten von über 6230 Teilnehmern einer europaweiten Erhebung zur Atemwegsgesundheit. Zu Beginn waren die Probanden durchschnittlich 34 Jahre alt. Über 20 Jahre wurden ihre Lungenfunktionen gemessen. Die Daten veröffentlichten die Forscher im „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“.

Putzen lässt die Lunge altern

Das Ergebnis: Probanden, die häufig chemische Saubermacher benutzten, hatten genauso schlechte Lungenwerte wie Raucher. Die Studie zeigte, dass vor allem Frauen, die zu Hause viel mit chemischen Mitteln putzten oder als Reinigungskraft arbeiteten eine beschädigtere Lunge hatten als solche, die nicht putzten.„Reinigungskräfte und Menschen, die rund 20 Jahren einen Haushalt führen und regelmäßig putzen haben eine ähnlich reduzierte Lungenfunktion wie Raucher, die täglich 20 Zigaretten rauchen – über den selben Zeitraum.“, beschreiben die Autoren die Auswirkungen in der Studie.

Bei Männern fanden sie dagegen keinen Unterschied zwischen regelmäßigen Putzern und Putzmuffeln. Die Forscher räumten selbst ein, dass sie „nur“ 57 professionelle männliche Reinigungskräfte in der Datenbank hatten und somit vergleichsweise weniger Daten zur Auswertung.

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Reinigungssprays sind das Hauptproblem

Professor Cecilie Svanes vom Department of Global Public Health and Primary Care an der Universität von Bergen erklärt, dass die Reinigungssprays das Hauptproblem sind. „Die kleinen Partikel bleiben auch noch Stunden nach dem Reinigen in der Luft und können Infektionen verursachen und lassen die Lungen schneller altern.“

Ihr Tipp: Beim Putzen lieber einen Wassereimer und Seife nutzen. Man brauche gar keine Chemikalien, um sauberzumachen. „Lappen und Putztücher aus Mikrofaser und Wasser sind für die meisten Zwecke genauso effektiv“, meint die Expertin. (sar)

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