Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Pollenflug im Juni 2025Diese Pollen fliegen jetzt besonders stark

Lesezeit 3 Minuten
Alles blüht und duftet. Der Frühling zeigt sich in seiner vollen Pracht. Es könnte so schön sein, wenn da nicht diese leidige Pollen-Allergie wäre. Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf die harmlosen Pollen und leiden unter den Symptomen.

Alles blüht und duftet. Der Frühling zeigt sich in seiner vollen Pracht. Es könnte so schön sein, wenn da nicht diese leidige Pollen-Allergie wäre. Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf die harmlosen Pollen und leiden unter den Symptomen.

Erfahren Sie hier, wann welche Pollen fliegen, wie man sich als Allergiker oder Allergikerin richtig verhält – und welche Pollen aktuell in Ihrer Region vorherrschend sind.

Laut Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums München wird bei 15 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens Heuschnupfen diagnostiziert. Der Pollenflug kann für so manche Allergikerin oder Allergiker eine große Einschränkung im Alltag bedeuten. Aber wann fliegt eigentlich was und gibt es regionale Unterschiede?

Pollenflugsaison: Wann sollten sich Allergikerinnen und Allergiker vorbereiten?

„Wichtig ist, sich schon im Vorfeld zu kümmern – und nicht erst dann, wenn es richtig warm und plötzlich akut wird“, sagt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Wann es bei wem genau losgeht, lässt sich ohnehin nicht vorhersagen – heutzutage erst recht nicht. Zu unterschiedlich sind Allergien und regionale Pollenbelastung. Spätestens ab dem Frühling gehört für die meisten Allergikerinnen und Allergiker der Pollenflugkalender zur Pflichtlektüre und zur Vorbereitung auf die Saison. Hasel und Erle streuen ihre Pollen sogar schon im Januar und Februar aus – die Frühblüher setzen ihren Blütenstaub bereits am Ende des Winters ab.

Pollen im Juni 2025: Welche Pollen fliegen aktuell?

Im Juni 2025 erreichen Pollen wie Gräser, Roggen und Beifuß ihren Höhepunkt – sowohl in ländlichen als auch in städtischen Regionen Deutschlands. Für die rund 15 % aller Erwachsenen, die unter Heuschnupfen leiden, bedeutet das:

  1. Gräser (z. B. Roggen, Weizen) – starke Belastung
  2. Roggen, Sauerampfer, Spitzwegerich – stark
  3. Beifuß – regional stark
  4. Buchengewächse – schwach

In ländlichen Regionen zeigt sich die stärkste Belastung morgens, in Städten größtenteils abends – aufgrund unterschiedlicher Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen.

Wie nutze ich den Pollenflugkalender?

Wenn die Blütezeit einer Polle beginnt, fliegt diese mehrheitlich nur in sehr geringen Mengen. Innerhalb der Vorblüte nimmt der Pollenflug dann langsam Fahrt auf. Die Zeit, in der noch nicht so viele Pollen unterwegs sind – also kurz nach Blühbeginn - lässt sich in der Grafik an den hellblauen Balken erkennen. Zu diesem Zeitpunkt ist es zwar möglich, dass Allergikerinnen und Allergiker bereits erste Reaktionen verspüren, meist sind diese aber noch nicht so gravierend.

Wenn der Pollenflug dann in die Hauptblüte übergeht, werden in der Luft die stärksten Konzentrationen an Pollen gemessen – dies ist durch die dunkelblauen Balken in der Grafik dargestellt. Allergikerinnen und Allergiker haben nun mit den meisten Reaktionen zu rechnen, die erst dann weniger werden, wenn die Hauptblüte nachlässt. Die hellblauen Balken zeigen, wann der Pollenflug wieder abebbt.

Wann beginnt die Pollenflugsaison?

Sobald der Frühling beginnt, fliegen die Pollen verstärkt. Wenn die Natur erwacht, spüren Allergikerinnen und Allergiker dies oft sehr schnell – und das geht heute immer früher los. „Wir haben durch den Klimawandel immer weniger extreme Jahreszeiten und vor allem oft sehr warme Winter“, erklärt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Und das hat auch Einfluss auf den Pollenflugkalender: Los geht es mittlerweile immer früher, gleichzeitig dauert die Pollenflugsaison länger – eine echte Verschnaufpause gibt es für Betroffene somit nicht mehr.

Pollenflug: Wann fliegen welche Pollen?

  1. Januar: Hasel und Erle fliegen sporadisch
  2. Februar: Esche, Pappel, Weide und Ulme fliegen schwach – Hasel und Erle fliegen mäßig bis stark
  3. März: Birke fliegt sporadisch, Esche und Weide fliegen mäßig, Hasel, Erle, Ulme und Pappel fliegen stark
  4. April: Hasel, Erle und erste Gräser fliegen schwach, Buche und Eiche fliegen mäßig, Ulme, Esche, Birke, Pappel und Weide fliegen stark
  5. Mai: Ulme, Esche, Roggen und Pappel fliegen schwach, Birke und Weide fliegen mäßig, Buche, Eiche und Gräser fliegen stark
  6. Juni: Buche, Eiche und Beifuß fliegen schwach, Gräser, Roggen, Weizen, Sauerampfer und Spitzwegerich fliegen stark
  7. Juli: Roggen fliegt schwach, Beifuß (regional) und Sauerampfer fliegen mäßig, Gräser und Spitzwegerich fliegen stark
  8. August: Gräser und Spitzwegerich fliegen mäßig, Beifuß (nur regional) und Ambrosia fliegen stark
  9. September: Spitzwegerich fliegt schwach, Beifuß, Gräser und Ambrosia (nur regional) fliegen stark
  10. Oktober: Gräser- und Kräuterpollen fliegen nur noch vereinzelt
  11. Dezember: Erste Flüge von Hasel- und Erlenpollen möglich

Regionale Unterschiede

Der Pollenflug hängt auch von der Region und den geografischen Gegebenheiten ab und ist daher nicht in ganz Deutschland einheitlich. So beginnt der Pollenflug etwa in wärmeren Teilen Deutschlands früher, als in kälteren Teilen (wie etwa in den Küsten- oder Bergregionen). Der Oberrheingraben, der Breisgau, die Bodenseeregion und die Kölner Bucht gehören zu den wärmeren Teilen Deutschlands, wo der Pollenflug auch einmal früher starten kann. Im tiefen Südwestdeutschland können bereits Anfang Januar erste Hasel- und Erlenpollen fliegen. Auch im Nordwesten Deutschlands kann der Pollenflug früher einsetzen, wenn der Winter besonders mild verläuft.

Schutz vor Pollenflug - Tipps für Allergiker

Betroffene sollten sich regelmäßig mit einem Pollenflugkalender über den Pollenflug informieren. An Tagen, an denen sich Pollen verbreiten, gegen die sie allergisch sind, sollten sie laut dem Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte folgendes beachten:

  1. Lüften nur morgens früh (6–8 Uhr in Städten, in ländlichen Regionen eher am Abend)
  2. Pollenschutzgitter an Fenstern und Autotüren montieren
  3. Kleidung und Haare nach Aufenthalt im Freien wechseln und waschen
  4. Pollenfilter fürs Auto verwenden
  5. Regelmäßig putzen, um Sporenbelastung zu reduzieren

Solche einfachen Schritte können die Pollenbelastung im Alltag deutlich senken. (mit Material der dpa)