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PreisexplosionPersonalausweis soll viel teurer werden

2 min
Ein Personalausweis der Bundesrepublik Deutschland steckt in einem Geldbeutel.

Die Gebühr für die Ausstellung eines Personalausweises soll für Menschen über 24 Jahre steigen. (Symbolbild)

Wer in Zukunft einen Personalausweis beantragt, muss wohl tiefer in die Tasche greifen. Auch der Preis für einen Notfall-Reiseausweis soll deutlich steigen.

Die Ausstellung eines neuen Personalausweises soll nach Plänen des Bundesinnenministeriums deutlich teurer werden. Die Gebühr soll für Menschen über 24 Jahre von jetzt 37 Euro auf 46 Euro steigen, wie aus einem Referentenentwurf hervorgeht. Die Bundesregierung begründet die geplante Preiserhöhung mit Kostensteigerungen.

Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten: Für Bürger unter 24 Jahren soll der „Perso“ weiter 22,80 Euro kosten.

Gebühren für Personalausweis steigen drastisch

Vervierfacht werden soll dem Verordnungsentwurf zufolge auch die Gebühr für einen von der Bundespolizei ausgestellten Reiseausweis als Passersatz – und zwar von 8 auf 32 Euro. Diesen Notfall-Pass kann man sich von den Grenzbehörden - etwa am Flughafen - für drei Monate ausstellen lassen, wenn etwa kurz vor einer Reise auffällt, dass der Reisepass oder Personalausweis abgelaufen ist.

Zur Begründung der geplanten Erhöhung heißt es, Ziel sei eine „kostendeckende Ausgestaltung der Gebühr für die Beantragung“. Den Bürgerinnen und Bürgern hierzulande entstehen nach Berechnungen der Behörde insgesamt zusätzliche Kosten von 9,8 Millionen Euro jährlich.

Die Gebühren für den Personalausweis in Deutschland sind in der Personalausweis- und eID-Karten-Gebührenverordnung geregelt und haben sich seit dem Jahr 2000 deutlich erhöht. Sie sind an die Verwaltungs- und Produktionskosten, einschließlich der Leistungen der Bundesdruckerei, gekoppelt.

Kosten für Personalausweis steigen seit Jahren

Vor der Einführung des biometrischen Personalausweises lagen die Kosten zwischen 2000 und 2006 bei etwa 10 bis 15 Euro für Erwachsene ab 24 Jahren und 5 bis 10 Euro für Jugendliche unter 24 Jahren. Dabei variierten die Sätze lokal. Mit der Einführung des neuen Personalausweises im Jahr 2007 stiegen die Gebühren auf 20,60 Euro bzw. 10,30 Euro. Seit 2011, als der elektronische Personalausweis (ePA) mit Chip eingeführt wurde, galten 28,80 € für Erwachsene und 14,40 € für Jugendliche.

Im Jahr 2021 stiegen die Gebühren auf 37,00 € bzw. 22,80 €, was durch gestiegene Verwaltungskosten und die Integration biometrischer Fingerabdrücke bedingt war. Für Mai 2025 ist eine weitere Erhöhung auf 52,00 € für Erwachsene und 37,80 € für Jugendliche geplant. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 40 %, der mit höheren Produktionskosten und der Einführung digitaler Passbilder begründet wird. Letztere könnten Zusatzkosten von 6 € verursachen. 

Auslandsanträge kosten mehr. Adressänderungen und das Einschalten der Online-Funktion bleiben kostenfrei und Bedürftige können Ermäßigungen erhalten. (mbr/dpa)