Toter noch im Dienst?Das gruselige Geheimnis eines kanadischen Luxushotels

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Spukt es hier? Das Fairmont Banff Springs Hotel in den kanadischen Rocky Mountains.

Calgary, Kanada – Ein 27-Loch-Golfplatz, elf Restaurants  und ein Spa mit diversen Whirlpools und Saunen: Damit rechnet man als Gast eines Luxushotels wahrscheinlich. Doch im Fairmont Banff Springs Hotel mitten in den kanadischen Rocky Moutains erwartet die Gäste die ein oder andere unheimliche Überraschung.

Die 1888 erbaute Luxusherberge wird häufig als einer der gruseligsten Orte Kanadas beschrieben: In dem Hotel, das nach einem Feuer 1928 im Stil eines schottischen Schlosses wieder errichtet wurde, sollen mehrere Geister ihr Unwesen treiben, wie die kanadischen Medien „Avenue Calgary“ und der „Calgary Herald“ berichten.

Braut geistert durch den Ballsaal

Die bekannteste von ihnen ist die unglückliche Braut, die kurz vor ihrer Hochzeit auf der prunkvollen Treppe des Schlosshotels starb. Der Legende nach schritt die Braut in den 1930er Jahren in ihrem Hochzeitskleid die Marmorstufen hinunter, voller Vorfreude auf die Trauung und das Festbankett. Doch etwas erschreckte sie, ließ sie ausrutschen und sie stürzte in den Tod.

Seitdem berichten Hotelangestellte und Gäste, eine verschleierte Gestalt gesehen zu haben, die die Treppe hinauf und hinunter ging, oder im Ballsaal tanzte. Angeblich, weil sie sich nach dem Hochzeitstanz mit ihrem Ehemann sehnte, den sie nie hatte. Die Braut ist sogar auf einer kanadischen Briefmarke und Sammler-Münze abgebildet, die das Königlich-Kanadische Münzamt (Royal Canadian Mint) zusammen mit der Post und Hotelvertretern 2014 vorstellte.

Ist der tote Hotelpage noch im Dienst?

Auch die Geschichte des Schotten Sam McCauley gruselt viele Besucher, wie „Avenue Calgary“ schreibt. Der Page ist wohl der treueste Mitarbeiter des Hotels. Er ist nämlich auch nach seinem Tod im Jahr 1975 noch im Dienst – so erzählen es zumindest einige Gäste. So hätten zwei ältere Damen – lange nach McCauleys  Tod – die Rezeption angerufen, weil sie ihre Tür nicht öffnen konnten.

Der diensthabende Page war jedoch beschäftigt und konnte erst nach einer Viertelstunde zu den Frauen eilen. Doch die Frauen waren längst in ihrem Zimmer. Ihnen habe ein anderer älterer Page mit einer karierten Jacke geholfen, erklärten sie. Ihre Beschreibung passte genau auf die von Sam McCauley.

Unheimliches trug sich in Zimmer 692 zu

Unheimliches berichten Gäste auch von Zimmer 692: Sie seien aus dem Bett geschubst worden, während sie geschlafen hätten, heißt es im Calgary Herald. Außerdem hätten sie in dem Raum sehr gefroren. In einem anderen Hotelzimmer, das laut Avenue Calgary inzwischen abgesperrt ist und nicht mehr genutzt wird, sei eine ganze Familie ermordet worden. Gäste, die nach dem Vorfall in diesem Zimmer geschlafen hätten, erwachten durch Schreie und entdeckten darauf blutige Fingerabdrücke an den Wänden.

„Banff Springs“  ist eines von mehreren Eisenbahnhotels

Fernhalten lassen sich Besucher von diesen Gruselgeschichten offenbar nicht. Das „Banff Springs“ mit seinen 764 Zimmern gilt als eines der am meisten fotografierten Hotels der Welt. Es ist eines von mehreren Eisenbahnhotels, mit denen die Canadian Pacific Railway nach der Fertigstellung der transkanadischen Strecke neue Siedler und Touristen in das Land bringen wollte. Heute reisen jedes Jahr Millionen Besucher in die Bergwelt der Rocky Mountains, um von der Hotelterrasse aus die schneebedeckten Gipfel, kristallklaren Seen und rauschenden Wasserfälle zu bestaunen.

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Womöglich ziehen die Grusel-Legenden rund um das Luxushotel auch den ein oder anderen Anhänger des Dark Tourism an. Allerdings müssen die Fans des Schauer-Tourismus tief in die Tasche greifen: Ein Zimmer im Schlosshotel kann man im Schnitt ab etwa 300 Euro buchen. (rer/dpa)

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