Fotos bearbeiten und verwalten: Dafür hat der „Ashampoo Photo Commander 19“ für Windows alles im Gepäck. Steffen Haubner stellt ihn vor.
Urlaub, Abend mit Freunden, HochzeitFotos bearbeiten und verwalten – Wohin mit den ganzen Bildern?

Das Programm „Ashampoo Photo Commander 19“ für Windows kann Bilder verwalten und bearbeiten.
Copyright: Ashampoo
Jedes Jahr nach dem Urlaub das gleiche Problem: Was tun mit all den Fotos, die man in den schönsten Wochen des Jahres geschossen hat? Zwar gibt es im Internet Bearbeitungsprogramme wie Sandkörner am Hotelstrand. Aber die meisten davon haben ihre Haken. Da sind zum einen Abo-Modelle, die es schwer machen, die tatsächlichen Kosten im Blick zu behalten. Der Marktführer im Profibereich, Photoshop von Adobe, mag das mächtigste Fotowerkzeug sein, ist aber für Laien zu komplex und zudem recht teuer.
Der Einfachheit halber kann man sich der Bearbeitungsoptionen von Google Fotos bedienen. Wer vor allem mit dem Handy fotografiert, hat damit automatisch ein Cloud-Backup für seine Bilder und kann sie direkt online aufpeppen. Aufgrund der politischen Entwicklungen in den USA gibt es allerdings gute Gründe, seine Fotos nicht dauerhaft in einem US-Cloud-Speicher aufzubewahren, Stichwort Datenschutz. Auch dass Google automatisch Diashows und Kollagen erstellt, kann man als übergriffig empfinden. Laden Sie Ihre Aufnahmen lieber sofort auf einen, besser zwei, lokale Datenträger herunter und bearbeiten Sie sie auf dem eigenen PC. Aber mit welchem Programm?
Gimp und Affinity Photo sind komplex
„Affinity Photo“ (https://affinity.serif.com/de), von dem es mittlerweile eine Version 2 gibt, habe ich hier bereits vorgestellt. Das Programm präsentiert sich als Alternative zu Photoshop und ist ähnlich umfangreich, richtet sich also primär an Fortgeschrittene. Es ist für Windows, Mac und iPad erhältlich, und zwar zum Festpreis. Hier gehen die Probleme meines Erachtens los. Es ist kaum herauszubekommen, was welche Version genau kostet. Auf der offiziellen Seite wird man aktuell auf eine Neuerscheinung Ende des Monats verwiesen.
Gimp (www.gimp.org/downloads/) ist eine kostenlose Open-Source-Software für Windows, Mac und Linux. Das Programm ist aufgrund seiner Funktionsfülle auf jeden Fall einen Blick wert. Allerdings ist auch Gimp derart komplex, dass es Einsteiger komplett überfordert. Man muss also bereit sein, sich in die Materie einzuarbeiten, zudem fehlen Funktionen wie eine eingängige Verwaltung der eigenen Fotos.
Bei der Suche nach einem bezahlbaren Allround-Programm stieß ich nun auf den „Photo Commander“ von Ashampoo, der gerade in einer neuen Version erschienen ist, allerdings leider nur für Windows.
Dreigeteilter Bildschirm sorgt für gute Übersicht
Hinter „Ashampoo Photo Commander 19“ (www.ashampoo.com/de-de/multimedia) steht kein Konzern, sondern eine kleine mittelständische deutsche Firma. Die eigenen Fotos lassen sich von Microsoft OneDrive, Google Drive oder Dropbox importieren, ein Assistent hilft beim Einlesen von Speicherkarten. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, und das, obwohl der „Photo Commander“ Bildbetrachter, Bildbearbeitung und Bildverwaltung vereint. Sie können Fotos beschneiden, die Größe anpassen, Elemente freistellen oder Text einfügen – eben alles, was eine gute Bildbearbeitung ausmacht.
Die Dreiteilung des Bildschirms erweist sich dabei als ausgesprochen hilfreich: Links findet man die Verzeichnisse auf den eigenen Festplatten, in der Mitte eine Vorschau und rechts das Bearbeitungsfenster, in dem man mittels der Pfeile links und rechts durch die Aufnahmen blättern kann. Videos und Audiodateien können über einen integrierten Player direkt abgespielt werden. Ein Doppelklick auf das im rechten Fenster angezeigte Foto öffnet automatisch die Bearbeitungsoberfläche. Im Menü darüber gibt es diverse Verwaltungsfunktionen. Alle Fotos lassen sich in der Hauptansicht mit wenigen Klicks drehen, teilen, optimieren, konvertieren oder umdatieren.
Man kann die angezeigten Aufnahmen nach Datum und Dateiformat filtern oder nach bestimmten Aufnahmeorten und Doubletten suchen. Dank Geotagging werden die Orte, an denen man ein Bild aufgenommen hat, in Google Maps, Bing Maps und OpenStreetMap angezeigt. Bei keinem anderen Programm habe ich bisher vergleichbar einfache und schnelle Möglichkeiten gefunden, ganze Bildverzeichnisse zu durchsuchen und dabei grundlegende Änderungen vorzunehmen.
Ausprobieren führt zum Ziel
Viele Funktionen sind über „Menü“ oben links zu erreichen. So kann man Kalender, Grußkarten, Collagen, Panorama-Bilder und Web-Alben erstellen. Auch einen Editor für Diashows gibt es, die man sich praktischerweise parallel zur Bearbeitung auf einem zweiten Bildschirm anzeigen lassen kann.
Ein kleines Manko: Man weiß nicht immer gleich, in welchem Menü oder wo auf der Benutzeroberfläche sich bestimmte Funktionen verbergen. Ausprobieren führt hier zum Ziel, das oft auf mehreren Wegen zu erreichen ist. Hier ist das Untermenü „Häufig benutzt“ hilfreich, über den man schnell die Werkzeuge wiederfindet, die man zuletzt verwendet hat.
„Ashampoo Photo Commander 19“ kostet als Dauerlizenz einmalig 50 Euro, für 30 Tage gilt eine Geld-Zurück-Garantie. Aktuell ist der Preis um die Hälfte reduziert, darüber, wie lang dieses Angebot gilt, schweigt sich der Hersteller aber leider aus.