Interview mit Jan Böhmermann„Das Studium hat mir nichts gebracht“

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Jan Böhmermann sprach beim Mensatalk in der Kölner Unimensa mit Leonie Seifert. Zu essen gab's (auf Böhmermanns Wunsch hin) Königsberger Klopse.

Jan Böhmermann sprach beim Mensatalk in der Kölner Unimensa mit Leonie Seifert. Zu essen gab's (auf Böhmermanns Wunsch hin) Königsberger Klopse.

Herr Böhmermann, was sollte man studieren, um Quatschmacher im Fernsehen zu werden? Jan Böhmermann: Was Richtiges.

Dann waren Geschichte, Soziologie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften wohl nicht das Richtige. Warum haben Sie Ihr Studium nach vier Semestern abgebrochen? Böhmermann: Als ich anfing zu studieren, habe ich schon viele Jahre beim Radio gearbeitet und auch während des Studiums weiter bei Einslive gejobbt. Irgendwann habe ich gemerkt: Hey, das Studium bringt mir gar nichts. Ich hab ja eh schon den Job, den ich machen will.

Braucht man Humor, um mit Niederlagen fertig zu werden? Böhmermann: Ich sag es mal so: Pain equals comedy.

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Wo gehen Sie in Köln auf Ideenfang? Böhmermann: Ich sitze wahnsinnig gerne donnerstags im DuMont Carré auf den Massagestühlen und esse Spaghetti-Eis. Kein Witz.

Stichwort Aufschieberitis: Eine weit verbreitete Eigenschaft unter Studenten. Ändert sich das, wenn man die Verantwortung für eine eigene Sendung hat? Böhmermann: Quatsch, im Gegenteil. Es geht nur mit Prokrastination. Sämtliche Redaktionskonferenzen bei uns bestehen nur daraus, dass wir uns mit lustigen Dingen von unliebsamen Dingen ablenken. Dabei entstehen manchmal so Sachen wie der wahnsinnig aufwendige Musical-Vorspann zur ersten Folge der neuen Sendung. Den haben wir vor allen Dingen gemacht, um uns von dem Druck abzulenken.

In der ersten Folge von „Neo-Magazin“ haben Sie in Anspielung auf die NSA ihre Studiogäste im Internet ausspioniert und in der Sendung relativ pikante Details präsentiert. Was würde man Peinliches über Sie finden, wenn man tief genug gräbt? Böhmermann: (grinst) Da muss man nicht tief graben. Wahrscheinlich würde man direkt über die Batterie an Nacktfotos stolpern, die ich bei Facebook online hab'. Ich hab' nämlich noch nicht richtig verstanden, wie man die Privatsphäre-Einstellungen dort bedient.

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