Ärger um marode Brücke

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Die Brücke, die viele Landwirte in der Erntezeit nutzten, ist seit einiger Zeit nur noch für Fahrzeuge bis 16 Tonnen befahrbar.

Pulheim-Stommeln - „Man schränkt die Landwirtschaft immer mehr ein. Demnächst radiert man uns noch ganz weg“. Daniela Nesseler-Schumacher, die zusammen mit ihrem Mann Gut Vinkenpütz außerhalb von Stommeln bewirtschaftet, ist ebenso wie viele Berufskollegen in der Nachbarschaft verärgert. Der Wirtschaftsweg, der auf der Brücke die Bahnstrecke Köln-Mönchengladbach überquert, ist seit Urzeiten nämlich der einzige Verbindungsweg zur Venloer Straße (B 59).

Bisher gab es auch keine Probleme mit der Brücke. Bis ein Statiker, der die Überführung im Auftrag der Bahn untersuchte, erhebliche Mängel feststellte. Der informierte die Stadtverwaltung. Und seither stehen an zahlreichen Stellen vor der Brücke Verbotsschilder für Fahrzeuge, die schwerer als 16 Tonnen sind. Nesseler-Schumacher: „Das reicht gerade noch für einen Schlepper, nicht aber für beladene Züge.“

Die Deutsche Bahn will nach Auskunft der Stadt Pulheim kein zusätzliches Geld in die Sanierung stecken. In den 60er Jahren hatte das Unternehmen versucht, die Brücke an die damalige Gemeinde Stommeln zu verkaufen. Das war am energischen Widerstand des früheren Gemeindedirektors Hans Tichlers gescheitert. Auch kurz nach der Neugliederung - 1977 - hatte die Bahn mit einem weiteren Vorstoß keinen Erfolg.

Inzwischen beschäftigen sich nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch die Landwirtschaftskammer Rheinland mit dem Problem. Eine mögliche Alternative über die Hagelkreuzstraße scheidet nach Aussagen der betroffenen Landwirte aus: „Die ist viel zu steil. Außerdem parken auf beiden Seiten Autos, so dass wir mit unserer Fahrzeugen überhaupt nicht durchkommen würden.“

Die Landwirtschaftskammer wird nach einem Gespräch mit den betroffenen Landwirten und dem Stommelner Ortslandwirt Hans Werres mit der Stadtverwaltung Pulheim nach einer Lösung suchen. Der Vorschlag der Bauern: Man könnte das Rondell an der Ecke Venloer Straße / Hagelkreuzstraße öffnen. Die Landwirte würden dann über einen anderen Wirtschaftsweg ihre Höfe erreichen, ohne die Bahnstrecke überqueren zu müssen.

Die Stadt versprach, das Problem schnell zu überdenken. Denn die nächste Ernte steht schon in einigen Wochen bevor.

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