Die Krisengebiete in Afrika

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Ein Kontinent, viele Konflikte

Die derzeit wichtigsten bewaffneten Konflikte in Afrika

Berlin - Die Bundeswehr ist mit der Entsendung ihres Hauptkontingentes in den Kongo erstmals inmitten eines seit Jahren von Kriegen schwer gebeutelten Landes im Herzen Afrikas im Einsatz. Im Gebiet um die Großen Seen herrschten in den vergangenen Jahren die blutigsten Kriege Afrikas. Die Nachrichtenagentur AFP gibt einen Überblick über die derzeit wichtigsten bewaffneten Konflikte auf dem Kontinent.

DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO:

Im Bürgerkrieg zwischen 1998 und 2003 kamen mindestens drei Millionen Menschen ums Leben. Zahlreiche andere afrikanische Staaten waren in den Bürgerkrieg des an Bodenschätzen reichen Landes verwickelt. Trotz eines 2003 eingeleiteten politischen Übergangsprozesses, der Ende Juli mit Wahlen abgeschlossen werden soll, dauern die Kämpfe im Nordosten des riesigen zentralafrikanischen Landes an.

SUDAN:

Ein Friedensabkommen zwischen der Regierung in Khartum und der Rebellengruppe Südsudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) beendete Anfang 2005 einen 21 Jahre dauernden Bürgerkrieg, in dem 1,5 Millionen Menschen getötet und vier Millionen in die Flucht getrieben wurden. Im westsudanesischen Darfur begann 2003 ein Bürgerkrieg zwischen schwarzafrikanischen Volksgruppen und von der Regierung unterstützten arabischen Reitermilizen. Seitdem kamen Schätzungen zufolge zwischen 180.000 und 300.000 Menschen ums Leben. Ein Friedensabkommen mit Khartum wurde nur von einem Teil der Rebellen unterzeichnet. Die Gewalt in der Region dauert an.

UGANDA:

Im Zuge des 1988 begonnenen Bürgerkriegs im Norden des Landes kamen mehr als 100.000 Menschen ums Leben. Die Lord's Resistance Army (LRA) des vom Internationalen Strafgerichtshof gesuchten Anführers Joseph Kony kämpft für die Errichtung eines auf den Zehn Geboten basierenden Staates. Am Mittwoch sollen im Südsudan Friedensgespräche mit der ugandischen Regierung beginnen.

BURUNDI:

Während des 1993 begonnenen Bürgerkriegs starben rund 300.000 Menschen. Trotz eines Friedensabkommens, das bis auf eine Rebellengruppe von allen Beteiligten unterzeichnet wurde, dauert die Gewalt in dem kleinen östlichen Nachbarland des Kongo an.

SOMALIA:

Seit dem Sturz der Regierung 1991 herrschen in dem Land am Horn von Afrika Chaos und Gewalt. Nach monatelangen Kämpfen, bei denen mindestens 300 Menschen starben, nahmen Anfang Juni islamistische Milizen die Hauptstadt Mogadischu ein. Das Rote Kreuz bezeichnet den Konflikt in Somalia als einen der derzeit gewaltsamsten in Afrika.

ANDERE KRISENGEBIETE:

Auch in anderen Gegenden Afrikas dauern Konflikte an. Zwischen Eritrea und Äthiopien herrschen Spannungen wegen jahrelanger Grenzstreitigkeiten; im westafrikanischen Elfenbeinküste stehen sich Nord und Süd noch immer feindlich gegenüber. In den ölreichen Regionen Südnigerias kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen - ebenso wie in der südsenegalesischen Region Casamance und in der Region Pool in Kongo-Brazzaville. (afp)

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