Die Nyland-Stiftung verlässt Köln

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Die Nyland-Stiftung, die seit 1957 in Köln den Nachlass des Schriftstellers Josef Winckler (1881- 1966) verwaltet, schließt ihre Geschäftsstelle an der Brüsseler Straße. Der Vorstand hat beschlossen, sich bei der Nachlassverwaltung auf das Geburtshaus des Schriftstellers in Rheine-Bentlage, das in ein Winckler-Museum umgestaltet wurde, zu konzentrieren. Ein großer Teil des Nachlasses, der in Köln archiviert ist, wird an das Westfälische Literaturarchiv in Münster abgegeben. Die Veröffentlichungen, darunter die Winckler-Werkausgabe sowie Buchreihen zu rheinisch-westfälischer Literatur, sollen fortan mit einem Verlag koordiniert werden. Die Geschäftsführung übernimmt vorerst kommissarisch der Stiftungsvorsitzende Walter Gödden. Im Zuge der Umstrukturierungen werden auch die drei Kölner Immobilien der Stiftung verkauft.

Plakette am Haus

An Wincklers Wirken im Rheinland soll dann noch eine Plakette an dem Haus an der Bernhardstraße in Bayenthal erinnern. Wolfgang Delseit, seit 1985 Geschäftsführer der Stiftung: „Die Stiftung wird weiter existieren und Bücher veröffentlichen. Aber wie sich das strukturell auswirken wird, das kann noch niemand sagen. Ob das alles im Sinne des Stifters ist, das ist eine andere Frage.“ Der Schließung der Geschäftsstelle waren interne Differenzen vorausgegangen: Delseit hatte die Zahlung von Nebenkostenabrechnungen des Vermieters der Räume, dem Kölner Rechtsanwalt Michael Goost, verweigert. Goost selbst gehört zu dem dreiköpfigen Vorstand der Nyland-Stiftung. Betroffen von der Schließung ist auch die Kölner Lesebühne, die am vergangenen Donnerstag zum letzten Mal in den Räumen der Stiftung durchgeführt wurde: Bereits für die übrigen zwei Veranstaltungen in diesem Jahr wird sie nach Auskunft von Mitorganisator Adrian Kasnitz in das Lokal Hallmackenreuther, nur wenige Meter entfernt gelegen, umziehen. (san)

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