EifgenburgVon Natur verschluckt

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Odenthal – Die Geschichte der Eifgenburg zwischen Altenberg und Burscheid liegt weitgehend im Dunkel der Geschichte. Wer hat mit viel Mühe auf dem Bergsporn hoch über dem Eifgental eine Burg errichtet, mannshohe Wälle aufgeschüttet, Palisaden in den Boden gerammt? Ebenso unbekannt wie das Alter ist der Zweck des Baus: Gegen welche Feinde sollte die wehrhafte Anlage schützen? Wer galt als so gefährlich, dass man sich hinter meterdicken Wällen verschanzen musste? Fragen, die bis heute auch unter Historikern ungeklärt sind.

Über die Reste der Burg hat die Natur seit langem einen grünen Teppich gelegt, und nur einem geübten Auge gelingt es überhaupt, Strukturen im Dickicht zu erkennen. Turm, Mauer, Wälle und Gräben und im Zentrum ein geräumiger Innenhof: Wenn Bodendenkmalpfleger Manfred Link durch die Anlage führt, wie er es als Vorstandsmitglied des

VERBORGENES ERBE

Bergische Bodendenkmäler

Vereins Landschaft und Geschichte immer wieder macht, dann sieht man die Burg fast vor sich, während man selbst durch den Wald stolpert und über Baumstämme klettert. Mit ihren 1,80 Meter dicken Turm-Fundamenten und mehreren Meter hohen Schutzwällen sollte die Burg dem Einsatz feindlicher Rammböcke widerstehen und uneinnehmbar sein. Ob sie dieser Aufgabe gerecht geworden ist, oder ob sie eines Tages doch von Feinden überrannt wurde, das kann auch Link nicht sagen.

Eine Touristenattraktion ist die Eifgenburg derzeit wirklich nicht, wenn sie auch vielleicht das Potenzial dazu hätte. Doch das schlummert im Verborgenen. Seit vor dem Zweiten Weltkrieg von Forschern, die mehr über Alter und Ausdehnung der Burg erfahren wollten, einige Suchschnitte angesetzt wurden, die dann aber mit Beginn des Krieges ausgesetzt wurden, hat sich kein Wissenschaftler mehr um das geheimnisvolle Bodendenkmal gekümmert. So bleiben Vermutungen. Vielleicht stammt die Burg aus den Zeiten der Grafen von Berg, vielleicht stand an gleicher Stelle aber schon ein Vorgängerbau, der dann in Teilen weitergenutzt wurde? Ein Indiz für so eine Zweitnutzung könnte „die schwere Steinpackung im Innern des Hauptwalles zur Bundesstraße 51 hin“ sein, meint Link - eine Verstärkung des Verteidigungsrings, die vielleicht nötig wurde, weil in späterer Zeit die Angriffswaffen stärker wurden. Aber auch dann ist eine Datierung schwierig. „Vielleicht ist die Anlage sogar so alt wie die Erdenburg bei Bensberg, die wohl um 100 vor Christus entstand“, überlegt der Bodendenkmalpfleger. Aber in einem ist sich Manfred Link sicher: „Die Eifgenburg ist eine sehr schöne, große Anlage, die es wert wäre, weiter untersucht zu werden.“ Doch wie für so vieles fehlt auch hierfür das Geld.

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