Ein Leben für die Kunst

Lesezeit 3 Minuten
Maximilian Krips

Maximilian Krips

Ein Leben für die Kunst - diese Formel trifft bei Maximilian Krips auf den Punkt zu, und das, obwohl der Weg dorthin nicht unbedingt geradlinig verlief. Sein Großvater war zwar ein klassischer Maler, und Krips wollte schon als kleiner Junge nichts anderes als Künstler werden.

Doch der Vater war dagegen. Er beharrte in den Jahren des Wiederaufbaus darauf, dass der Junge etwas Ordentliches lerne, also eine Lehre mache. Krips entschied sich für eine Ausbildung zum Schaufensterdekorateur, die ihm noch am ehesten kreative Züge zu tragen schien. Aber der Traum blieb bestehen: Nach einigen Jahren der Arbeit startete Krips mit 26 ein Busunternehmen, allein, um sich das nötige Geld für ein Kunststudium an den Kölner Werkschulen zu verdienen. Daraus wurde erst einmal nichts. Nach vier Jahren Selbständigkeit musste Krips aufgeben. In der Folge übersiedelte er nach Spanien, wo er in der Reisebranche arbeitete, später in die Schweiz, wo er sich in seinem alten Beruf verdingte. Schließlich aber war es vorbei mit den Kompromissen. Seit Anfang der 70er Jahre wirkte Krips als freier Künstler in Köln, von Beginn an mit einigem Erfolg. So hatte er Ausstellungen überall in Deutschland, bis hin zu mittelgroßen Kunstvereinen. Tatsächlich konnte Krips direkt von seiner Kunst leben - umso erstaunlicher die zweite Wende, die ihn zum Galeristen machte. Seine damalige Partnerin, die Modeschöpferin Gugu Ernesto, hatte günstige Räume in der Albertusstraße, just dort, wo die heutige Galerie Krips sich inzwischen wieder befindet. 1978 beschloss sie, eine Etage als Galerie für junge Kunst zu nutzen, und Krips übernahm die Programmplanung und Organisation. Er konnte natürlich auf seine zahlreichen Künstlerkontakte zurückgreifen. Schnell fanden so die ersten Gruppen- und Einzelausstellungen statt. Künstler wie Michael Buthe, Brigitte Rohrbach, C.O. Paeffgen und Astrid Klein wurden von der neuen Galerie vertreten. 1981 stand ein Umzug in die Neusser Straße an. Die Galerie professionalisierte sich, Krips gewann die Schweizer Künstler Urs Lüthy und David Weiss, brachte aber auch Werke von Sigmar Polke und Gerhard Richter im Programm unter.

Als seine Partnerin 1986 ausstieg, führte Krips die Galerie unter seinem Namen weiter. Gleichzeitig endete hier seine eigene künstlerische Arbeit. Krips widmete nun seine ganze Kraft der Galerie. Parallel war er stets im Kunsthandel aktiv, speziell Verkäufe von Polke-Werken, auch an den Londoner Großsammler Charles Saatchi, bescherten der Galerie größere Umsätze.

Neben den inzwischen etablierten Kräften bemühte sich Krips bis in die 90er Jahre, jüngere Künstler am Markt zu positionieren, etwa Theo Lambertin und Ralph Bageritz, Siegfried Anzinger und Lutz Fritsch. Nach einem Zwischenspiel in der Brüsseler Straße zog Krips wieder in die Albertusstraße, wo er bis heute residiert. Mittlerweile nahe der 70, sieht er seine Aufgabe mehr in der Vermittlung des Bewährten. Neuen Talenten „einen Markt zu machen“, das sei die Aufgabe der jüngeren Kollegen.

KStA abonnieren