Familienkarte für den Zoo

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Köln soll familienfreundlicher werden. Da sind sich alle einig. Doch Ansprüche müssen sich an der Praxis messen lassen. Es ist erstaunlich, wie beharrlich und folgenlos sich der Kölner Zoo seit Jahren gegen die Einführung einer Familienkarte wehren kann, obwohl er doch weiterhin mit Millionen aus dem Steuersäckel subventioniert wird. Gegen die Subventionen ist wenig einzuwenden. Dass der Zoo jedoch etwas verweigern kann, das in städtischen Schwimmbädern oder Museen dieser Stadt üblich ist, stößt sauer auf.

Ist das betriebswirtschaftlich vielleicht noch mit Mühe nachvollziehbar, so wird diese Ignoranz angesichts der vollmundigen Bekundungen der Politiker aller Parteien zum familienpolitischen Ärgernis: Die Vertreter der angeblich so familienfreundlichen Parteien sitzen im Aufsichtsrat des Zoos. Der Oberbürgermeister hat es mit seiner Forderung nach einer „systematischen familienfreundlichen Politik“ bis in bundesweit tätige Arbeitskreise geschafft. Eine Familienkarte im Zoo hat Fritz Schramma als langjähriger Chef des Aufsichtsrates nicht durchgesetzt.

Es ist Zeit für eine neue Initiative für die Familienkarte (die nicht teurer als 30 Euro sein darf). Hinzu müssen eine Vergünstigung für Alleinerziehende sowie die Einführung einer preiswerten Jahreskarte für Familien kommen.

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