Helden und IdoleSind Vorbilder noch zeitgemäß?

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Vorbilder haben verschiedene Gesichter

Vorbilder haben verschiedene Gesichter

In immer kürzeren Abständen servieren uns Internet und Fernsehen immer neue Stars und Sternchen - und kaum fangen wir an, für jemanden zu schwärmen, wird das schöne Bild von unserem Idol schon durch einen saftigen Skandal erschüttert. Ich habe den Eindruck, dass es früher mehr bewundernswerte Menschen gab, die sich für große Ziele eingesetzt haben und zu denen man aufblicken konnte. Aber vielleicht versuchen wir auch einfach nur, wir selbst zu sein und unseren eigenen Lebensweg zu gehen.

Einige Umfragen sagen jedenfalls, dass viele Jugendliche heute überhaupt keine Vorbilder oder Idole mehr hätten. Zumindest nicht in der großen weiten Welt der vermeintlichen Stars. Laut einer Studie von "icon & youth" geht der Trend in eine andere Richtung: 75 Prozent der Jugendlichen nehmen sich demnach ihre Eltern zum Vorbild. Sie sind eben die ersten Menschen, zu denen wir eine Beziehung aufbauen und an denen wir uns orientieren können, somit sind sie für uns am wichtigsten. Danach erst folgen die Promis, wobei es natürlich Unterschiede zwischen Jungs und Mädels gibt.

Während die Mädchen sich sowohl für männliche als auch für weibliche Stars begeistern können, blicken die Jungs fast immer nur zu erfolgreichen Männern auf. Mädchen stehen eher auf Sänger, Schauspieler und Models, Jungen eifern mit Vorliebe den Sportstars nach. Aber Ruhm kann vergänglich sein: 2007 stand Michael Ballack noch bei über elf Prozent der Jugendlichen ganz oben auf der Liste. Das dürfte sich gründlich geändert haben. Heidi Klum und Stefan Raab sind hingegen Dauerbrenner bei den 13- bis 19-Jährigen. "Tokio Hotel" punktet bei den Sechs- bis Zwölfjährigen, aber die Älteren finden diese Boygroup eher zum Lachen.

Die Idole von früher, Politiker und Denker, haben an Wert verloren. Zwar finden die Jugendlichen deren Meinung zum Teil wichtig, aber der persönliche Bezug zu ihnen fehlt. Oft ist es laut der Studie auch so, dass wir bestimmte Eigenschaften gut finden und uns daran orientieren; Vorbilder würden zum Teil von Leitsätzen abgelöst. Doch ganz ohne Idole geht es wohl doch nicht. Das hat zumindest unsere "Junge Zeiten"-Umfrage ergeben.

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