KindergartenBreite Kritik an Folgen des KiBiz

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Die Zahl der Krankmeldungen ist seit der KiBiz-Einführung gestiegen. (Bild: ddp)

Die Zahl der Krankmeldungen ist seit der KiBiz-Einführung gestiegen. (Bild: ddp)

DORTMUND - Das neue Kindergartengesetz in Nordrhein-Westfalen macht nach Meinung von Kritikern Erzieherinnen krank und unzufrieden. Ein Bündnis von 19 Organisationen der Kinder-, Jugend-, und Familienhilfe erhob am Montag massive Kritik an dem Anfang August 2008 in Kraft getretenen Kinderbildungsgesetz (KiBiz). Den Eltern stehe kein bedarfsgerechtes und flexibles Angebot für ihre Kinder zur Verfügung, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten hätten sich verschlechtert, kritisierte das Bündnis in Dortmund. „Bereits nach sieben Monaten KiBiz-Praxis kann festgestellt werden, dass es einen erheblichen Nachbesserungsbedarf gibt“, hieß es. Das Bündnis stützt seine Kritik auf eine von ihm in Auftrag gegebene Untersuchung des Sozialpädagogischen Instituts (SPI) der Fachhochschule Köln.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei nicht verbessert worden, sagte Jörg-Thomas Alvermann vom Stadtelternrat Düsseldorf. „Die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten und die Festlegung auf starre Buchungszeiten entsprechen nicht dem Bedarf.“ Auch die Rahmenbedingungen in den Einrichtungen hätten sich verschlechtert. Die Erzieher würden erheblich mehr belastet. Gut ein Drittel der Kita-Leitungen gab an, dass der Krankenstand seit KiBiz-Einführung gestiegen sei.

Laut Jürgen Reichert von der Gewerkschaft Verdi ist die Arbeitszufriedenheit bei den Erzieherinnen gravierend gesunken: „Rund 57 Prozent sind mit ihrer pädagogischen Arbeit mittlerweile unzufrieden.“ Nur noch 43,3 Prozent der Befragten sehe den Arbeitsplatz als sicher an.

Für die Untersuchung waren mehr als 1000 Einrichtungen der landesweit rund 9250 Kitas angeschrieben worden. Über 300 Leitungen von Tageseinrichtungen beteiligten sich. Rückmeldungen kamen überdies von 1400 Mitarbeitern und 730 Eltern. Damit wurde laut Professor Rainer Strätz vom SPI eine repräsentative Quote erreicht. (dpa)

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