Kirche wurde 1933 erweitert

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Die Usprünge der Pfarrkirche St. Ägidius in Wolfert gehen auf das Jahr 1745 zurück, als an derselben Stelle eine Kapelle erbaut wurde.

Die Usprünge der Pfarrkirche St. Ägidius in Wolfert gehen auf das Jahr 1745 zurück, als an derselben Stelle eine Kapelle erbaut wurde.

Eine eigenständige Pfarre wurde erst 1995 ins Leben gerufen.

Hellenthal-Wolfert - Die Jahreszahl 1745 über der Tür in der Südwand der Pfarrkirche in Wolfert erinnert daran, dass man im besagten Jahr an dieser Stelle eine Kapelle errichtetet hat. Auf ihrer Westwand befand sich ein Dachreiter, im Lichten war die Kapelle 6,05 Meter breit und mit flachseitigem Chorschluss 13,30 Meter lang. Die Decke war leicht gebogen, zur Sicherung hatte man zwei durchgehende Eisenanker eingezogen.

1755 erhielt Pfarrer Wilhelm Breysgen aus Reifferscheid die Erlaubnis, in der zu Ehren des hl. Ägidius, des hl. Johannes Nepomuk und des hl. Isidor errichteten Kapelle die Messe zu feiern. 1756 hing im Dachreiter eine von Engelbert Joseph Fuchs 1753 in Köln gegossene Glocke, deren Inschrift besagte, dass der Oberamtmann der Grafschaft Reifferscheid sie zum Besten der Gemeinde zu Wolfert geschenkt hat.

Kirchen

der Heimat

St. Ägidius

in Wolfert

1898 hängte man im Dachreiter zwei im Jahre 1768 gegossene Glocken auf, die aus der evangelischen Kirche in Gemünd stammten und ab 1858 bereits in Rescheid geläutet hatten. Diese Glocken haben keine Inschrift, sondern tragen nur die Jahreszahl 1768. 1883 schuf Josef Velser aus Aachen für die Kirche in Oberwolfert einen Tabernakel, der heute in der Sakristei steht und als Panzerschrank zur Aufbewahrung der Kelche und Monstranzen dient. 1933 erweiterte man die Kirche zu einem fünfachsigen Bruchsteinsaalbau. Die drei Achsen zum Chor hin wurden nach Norden hin verlängert, der Chor ist fünfseitig geschlossen.

Nach dieser Erweiterung verfügt die Kirche über 186 Sitz- und 100 Stehplätze. 1938 stellte man einen Taufstein auf, der aus Rinner Kalkstein angefertigt wurde. 1985 wurde die Kirche renoviert, den Altarraum baute man nach Plänen von Günther Niesen aus Monschau um. Als Wolfert 1995 selbstständige Pfarre wurde, feierte die Gemeinde dieses Ereignis in Verbindung mit der „250-Jahr-Feier St. Ägidius Wolfert“.

Buntglasfenster

1948 schuf der Monumentalmaler Walther Benner aus Eilendorf, Schöpfer der Chorfenster des Aachener Domes, für die Kirche in Oberwolfert drei Buntglasfenster.

Der Wolferter Kirchenpatron Ägidius lebte als Abt in der Provence und starb dort um 725. Sein Name stammt aus dem Griechischen: „Aegis“ bedeutet „Schutzmantel“ des Zeus. St. Ägidius ist einer der 14 Nothelfer, dessen Namenstag man am 1. September feiert. An diesem Tag begannen die Bauern mit der Roggensaat. Bauernregeln besagen: „Wenn Ägidius bläst ins Horn, heißt es: Bauer, sä´ dein Korn“ , „Ist es an Sankt Ägidi rein, wird es so bis Michaeli sein“ und „Der Jagdherr Ägidius trägt das Wetter des ganzen Septembers in der Tasche.“

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